Mit ‘sauvomspieß’ getaggte Beiträge

Am Sonntag im August, zwei Tage vor Beginn des Wacken Open-Air-Festivals 2023, dem weltgrößten Heavy-Metal-Spektakel, bringen wir die ersten schweren Gerätschaften, wie Ochsengrill, 7,5-Tonner und Verkaufsstand als Anhänger sowie einen voll beladenen 40-Tonner mit Kühlanhänger auf das Festivalgelände nach Wacken.

Das Festivalgelände sieht noch gut aus, obwohl es schon einige Tage kräftig geregnet hat.

Wir sind zum achten Mal in Folge als Versorger mit unseren Spezialitäten auf dem schleswig-holsteinischen Festival in Wacken vertreten. Unser diesjähriges Angebot: Sau vom Spieß, Ochse vom Spieß und BBQ aus der Dampflok. Unser Team und wir stehen mit drei Verkaufsständen auf dem Mittelaltermarkt „Wackinger“. Neben weiteren Teil- und Themenbereichen ist insbesondere dieses Areal der beliebteste Bereich für die Besucher, denn im „Wackinger“ werden besondere Spezialitäten angeboten, die sich deutlich vom herkömmlichen Mainstream-Essen und herkömmlichen Fast Food unterscheiden. 

Die Hin- und Rückfahrt klappen am Sonntag ohne besondere Vorkommnisse. 

Noch einmal zu Hause geschlafen, reißt unsere Crew und wir am Montag endgültig nach Wacken an. Der Aufbau beginnt pünktlich. Es regnet inzwischen Bindfäden, der Boden weicht mehr und mehr auf. Die weiteren 28 Mitarbeiter und Aushilfen benötigen den ganzen Tag, um auf das Gelände zu kommen. Einige brauchen 18 Stunden und mehr. Die Anreise wird für alle zur Herausforderung. Gegen Abend wird vom Veranstalter für Stunden die Anreise verzögert, damit Traktoren, die mittlerweile jeden Besucher mit Auto auf die matschige Campsite ziehen müssen, nachkommen können. Am Dienstag das gleiche Bild. Die Autos der Anreisenden können auch an diesem Tag nur mit Traktoren aufs Gelände gezogen werden. Das Gelände ist inzwischen großteils eine aufgewühlte, nach Gülle stinkende, morastige und matschige Fläche. Nichts geht mehr. Aufgrund der anhaltenden schlechten Wetterlage und der extremen Regenmengen in den vergangenen 24 Stunden sind alle Campingplätze und Zuwege nicht mehr befahrbar. Am Abend erfolgt dann der endgültige Anreisestopp für alle Kraftfahrzeuge zum Wacken Open Air.

Aufruf der Veranstalter von Wacken Open Air

Hübner und Jensen, Veranstalter von Wacken Open Air, melden sich per Videoclip in den sozialen Netzwerken und bitten alle, die sich noch auf dem Weg zum Festival befinden, die Rückkehr anzutreten und nicht weiterzureisen. Im Netz bricht daraufhin ein Shitstorm aus. Es wird sich beklagt, dass doch viele bereits in den Flugzeugen, Zügen und Autos sitzen und extra lange Anreisen auf sich nehmen würden. Ein Abbruch sei für sie kostspielig und sehr aufwendig. Sie könne man doch jetzt nicht so einfach abweisen. 

Ausschlaggebend sind die Bedenken seitens der Behörden. Für einen Autobrand benötigt die Feuerwehr 50 Minuten Weg- bzw. Schlammstrecke bis zum Löschen dieses Autos. Es wird daher befürchtet, dass auch andere Rettungskräfte wegen Schlamm und Unwegsamkeit nicht schnell genug an Einsatzorten zugegen sein können. Abwenden kann das der Veranstalter nur, indem er das Festival mit weniger Besuchern garantiert.

Derweilen bauen wir weiter auf und kämpft mit dem Schlamm und dem anhaltenden Regen. Alles funktioniert trotz widriger Umstände nach Plan. 

Wir haben Bedenken. Bedeutet für uns nun der Anreisestopp, dass nicht genügend Besucher zu erwarten sind oder womöglich die Veranstaltung abgebrochen wird? Mit welchen Konsequenzen muss man unter Umständen hierbei rechnen? Die Stimmung im Team bleibt trotz Bedenken weiterhin zuversichtlich und stabil. Später erfahren wir, dass die Veranstaltung kurz vor dem Abbruch gestanden hat. Durch die widrigen Zuständen sei sogar der Aufbau arg behindert gewesen, so dass sie bis zur letzten Minuten Bedenken hatten, nicht fertig zu werden.

Am nächsten Tag öffnen die Veranstalter des Open-Air-Festivals zwar mit Verspätung ihr Pforten, aber das Festival soll, laut Veranstalter, ganz normal stattfinden. Als sich die Fläche mit den Festivalbesuchern füllt – auch vor unseren Verkaufsständen, wird allen klar: Es wird trotz allem erfolgreich und gut werden. 

Und hier brechen wir mal die Lanze für die Veranstalter Thomas Jensen und Holger Hübner. Man kann ja viel über sie meckern, es viel zu teuer empfinden, nicht bequem genug empfinden, über das Lineup meckern und alles total scheiße finden… was auch immer. Bei den beiden waren wir uns rein aus dem Urinstinkt verdammt sicher, dass die alles dransetzten, damit die Veranstaltung stattfinden kann und wir als Aussteller und Versorger sowie Besucher nicht im Regen stehen gelassen werden. Andere hätten der Behörde sicherlich nachgegeben und die beiden haben dem Druck getrotzt, komme was wolle. Den beiden haben wir auch zu verdanken, dass andere Camping-Areale in der Umgebung erschlossen und eingerichtet und Shuttle-Busse eingesetzt wurden, damit die Fans W:O:A 2023 feiern konnten. Die beiden haben dafür gesorgt, dass so viele Besucher wie möglich, auf das Gelände dürfen. Und die beiden sorgten auch dafür, dass sich alle, trotz der Umstände, wohlfühlen konnten. Für uns alle wäre das zum absoluten Desaster geworden, wenn die beiden die Nerven durch den behördlichen Druck verloren hätten, das steht fest.

Andrang bei der „Sau vom Spieß“

Tag eins verläuft planmäßig und fast ohne Beanstandungen. Eine kurzfristig rekrutierte Aushilfe, ein älterer Mann, baggert allerdings alle weiblichen Aushilfen per Messenger privat an. Wir weisen ihn diplomatisch zurecht. Es erfolgen keine weiteren Anmachversuche und unsere bereits nervös gewordenen Frauen können beruhigt werden. Er wirkt auf uns ziemlich zerstreut, ist in seinen Handlungen unsicher und fahrig in seinen Aussagen – austauschen können wir ihn allerdings im laufenden Betrieb nicht mehr. Zudem sinkt mit dem Anreiseverbot die Chance für uns, hier noch jemanden kurzfristig einzustellen und anreisen zu lassen, auf Null. Unsere Aushilfe arbeitet daher im Hintergrund in der Küche und das funktioniert, bis auf ein paar Ausnahmen, zufriedenstellend. 

Am nächsten Tag vermelden wir einen Kabelbrand an einem Starkstromkabel hinter unserem Ochsengrill.

Defekte Starkstromleitung Beim Ochsen

Die Spannung steigt. Denn wir hoffen, dass wir nicht ausgerechnet an diesem Strang hängen. Der Ochse muss sich unter allen Umständen über dem Feuer weiterdrehen – bei einem unvorhergesehenen Stillstand würde er bei dem loderndem Buchenholzfeuer sofort verbrennen. Die Feuerwehr rückt an und der Elektriker kann den Schaden wenig später reparieren. Zum Glück hat der Kabelbrand keine Auswirkung auf den weiteren Betrieb des Ochsengrills.

Beim Ochsen herrscht viel Andrang von hungrigen Gästen

Die Festivalbesucher versinken inzwischen knöcheltief in schlecht riechendem Schlamm. Die Besucher des Festivals lassen sich dadurch nicht beirren – sie feiern ausgelassen weiter. Viele werden die Unannehmlichkeiten einfach im Alkohol ertränken und davon gibt es eine ganze Menge auf dem Festival.  400.000 Liter Bier werden mittels Pipeline aufs Festival gepumpt und von den Fans alljährlich getrunken. Die Besucher trinken demnach viel, gelten aber bei Polizei und Rettungskräften als „zumeist ausgelassen und friedlich“.

Wackinger Stage, Schlamm und der wohl passende Aufruf einer Band zum Saufen

Es wird unter der Hand davon berichtet, dass trotz Anreiseverbot, neue Besucher auf das Festival zugelassen werden. Es heißt, jeder der am Einlass stünde, würde noch ein Eintrittsbändchen erhalten. In den sozialen Medien schreiben einige darüber offen, was sie beobachten. Sarah aus Oldenburg, sie hat es am eigenen Leib erlebt. Trotz Verbot ist sie mit Zug nach Wacken angereist und beim Eilass bekam sie ohne Beanstandung ihr Festivalbändchen. Dieses Bändchen legitimiert Besucher, damit auf das Festivalgelände zu kommen. 

Es wird munter gefeiert. Die allabendlichen Bilder, mittels Drohnen an den Himmel gezaubert, vermittelt Hoffnung und Feierlaune.

Erstaunliche Schauspiele am Himmel von Wacken Open Air, kurz W:O:A genannt

Parallel dazu werden rund um Wacken Ausweichflächen für die Übernachtung der Festivalbesucher organisiert. Viele Haus- und Hofbesitzer helfen und stellen ihre Grundstücke zum Campen zur Verfügung. Baumärkte und Einkaufsmärkte bieten ebenfalls ihre Parkplätze dafür an. Kurzfristig organisierte Shuttle -Busse sorgen dafür, dass die Besucher täglich zum Festival und abends oder nachts auch wieder zurück zu ihrer externen Campsite gefahren werden.  

Die Versorger und Anbieter kämpfen weiterhin mit ihren ganz eigenen Problemen, wie Standplatz und Beschaffenheit, Beschaffung von Ware, Geräte die nicht mehr laufen wollen, Verständigungsschwierigkeit durch laute Musik, Müdigkeit, Problemen mit Aushilfen und Mitarbeitern, Stromausfällen und vielem mehr. Sie kämpfen wie jedes Jahr gegen den ganz normalen Wahnsinn. Nur, dass in diesem Jahr der massive Regen mit seinen Schlammmassen zusätzliche Probleme bescheren.

Nach einem massiven Regenguss

Tag zwei beginnt für uns damit, dass das Aufspießen vom 450 kg Ochse nicht rund verläuft – die Spieße sind nicht stramm genug verschraubt – es dauert ewig, bis alles fest sitzt. Es ist viel Kraftanstrengung aber auch außergewöhnliche Ideen notwendig, bis der Ochse sich letztlich über Buchenholzfeuer drehen kann.

Manchmal braucht man einfach eine außergewöhnliche Idee, damit der Ochse hält🤪

Ansonsten verläuft auch der Tag an allen Verkaufsständen ohne weitere Beanstandungen. Sogar die Sonne lässt sich stellenweise einmal sehen. 

Der dritte Tag beginnt mit einem verkeilten Ochsen auf dem Grill. Es dauert ewig, bis der sich wieder frei drehen kann. Es regnet kaum noch. Der schlammige Boden fängt an, abzutrocknen. Festivalbesucher berichten, wie sie immer noch beobachten, dass weitere Festivalbesucher neu auf das Gelände zugelassen werden. 

Die Bands geben auf der Bühne ihr bestes und die Fans toben und feiern dazu. Wir haben mit allen Verkaufsständen gut zu tun.

Gäste, die bei der BBQ-Dampflok essen wollen

Der letzte Tag beginnt zunächst mit Sonnenschein. Danach erfolgen kräftige Regenschauer. Wir als Versorger und viele Aussteller ahnen, dass es nach dem Abbau in der Nacht wohl nicht leicht sein wird, vom Festivalgelände zu kommen. Das Gelände gibt im Laufe des Tages immer mehr nach und der Boden weicht wieder auf. Tiefe und unwegsame Fahrrillen erschweren den Fans den Fussmarsch von einer Bühne zur nächsten – einige bleiben mit ihren Gummistiefeln stecken – unbeeindruckt laufen sie kurzerhand Barfuss weiter.

Gummistiefel, die im Schlamm stecken geblieben sind

Eine Aushilfe macht indes die Essensmarken zu Geld … er kauft davon Longdrinks und verteilt sie unter einigen Mitarbeiter:innen. Wir werden über den Vorfall informiert und können das Unterfangen noch rechtzeitig stoppen. Mindestens 150 EUR Verlust müssen wir allerdings dadurch verbuchen. Der Betrag wird ihm später vom Lohn abgezogen. Den Fehler eingesehen hat er nur durch anschließende ermüdende Diskussionen. Den finanziellen Schaden, den er uns damit beschert hat – den war er allerdings aus eigenen Stücken nicht bereit auszugleichen.

Wertmarken – die eigenmächtig zu Longdrinks gemacht wurden


Am Abend, pünktlich zum Abbau, ist von diesem Mitarbeiter weit und breit nichts mehr zu sehen. Ihm folgt geradewegs ein zweiter. Nämlich der ältere Herr, von dem wir am Anfang berichtet haben. Er streitet sich mit dem Mitarbeiter, der die Wertmarken zu Longdrinks gemacht hat und will dann offensichtlich auch nicht mehr beim Abbau helfen. Er verabschiedet sich mit einer fadenscheinigen Ausrede vom Team, er hätte noch einen wichtigen Termin und zieht von dannen. Natürlich, ohne jemals vorweg mit seinen Vorgesetzten darüber gesprochen zu haben. In der sau-saugut Gruppe des Messengers prahlt er später damit herum, dass er lediglich früh gefahren sei, um dem langwierigen Abreiseverkehr zuvor zu kommen. Ihm war offensichtlich nicht klar, dass auch wir als Vorgesetzte und Inhaber der sau-saugut die Gruppe mitlesen können. 🤣

Das Team bereitet indes den Abbau vor und will noch 3 bis 4 Stunden schlafen. Allerdings rauben ihnen einige laut feiernde Mitarbeiter:innen den Schlaf. Sie feiern mit lauter Musik auf der Campsite und nehmen keine Rücksicht auf schlafende Kolleginnen und Kollegen. Es hagelt daraufhin Beschwerden. Das Team ist angespannt und genervt. Im Vertrag mit dem Veranstalter von Wacken Open Air steht, dass bis nächsten Tag um 12 Uhr der Abbau der Versorger und Anbieter abgeschlossen sein soll. An ein Ausschlafen ist daher nicht zu denken. Mit ein bis zwei Stunden Schlaf muss das Team daher auskommen, um mit Abbau von drei Ständen noch pünktlich von der Veranstaltungsfläche fahren zu können.

Matsch und Schlamm – im Hintergrund stehen die helfenden Traktoren, die herausziehen können, wenn man es aus eigenen Kräften nicht schafft.

Am Abbautag nieselt es. Die Bodenbeschaffenheit ist wieder aufgeweicht, gefühlt kratertiefer Schlamm. Wir bauen mit dem übrig gebliebenen Personal ab 5 Uhr übermüdet und ausgelaugt ab.  Gegen 8 Uhr fährt der 40-Tonner Lkw auf den Platz. Auf den Lkw wird die Dampflok, Holz, haufenweise Paletten und der Ochsen-Stand geladen. Obwohl der Lkw Allrad hat, bleibt er beim Versuch loszufahren stecken. Der Radlader kann ihn im zweiten Versuch allerdings herausziehen. 

Raiffeisen in Bad Zwischenahn stellt uns Fahrer und LKW für Wacken zur Verfügung

Um 9:30 Uhr fährt das Team, ohne fremde Hilfe von Traktoren, fertig beladen und mit den Anhängern vom Gelände. Die ersten 30 km verlaufen ohne Beanstandung. Plötzlich bemerkt eine Fahrerin Rauchgeruch auf der Fahrt. Ihrem Vordermann, der den Ochsengrill als Anhänger zieht, gibt die Fahrerin Bescheid, dass an der nächsten Parkmöglichkeit ein Zwischenstopp eingelegt werden muss, um alles zu überprüfen. Im nächsten Moment schlägt ihr ein Gegenstand auf die Windschutzscheibe – die Scheibe reißt großflächig, bleibt aber, wie durch ein Wunder stabil. 

Auf dem Parkplatz angekommen, überprüft das Team das Fahrzeug. Der Bruch der Scheibe ist Gott sei Dank durch das Verbundglas nicht durchgehend. Man fühlt nichts von innen. Sie beschließen mit dem Steinschlag weiterzufahren.

Beim Überprüfen des Ochsengrills steigt der Rauchgeruch wieder in die Nase. Die Fahrer der Fahrzeuge werden schnell fündig. Sämtliche vier Reifen sind kochend heiß und an einem Rad fehlen alle Muttern – sie sind fein säuberlich herausgedreht. Sabotage? Andere Reisende beobachten die Misere und helfen sofort mit Feuerlöscher und Wasser. Mit dem Wasser werden die Reifen gekühlt und das Team kann vermeiden, dass der Anhänger Feuer fängt. Später wird der Anhänger abgekoppelt – er ist in diesem Zustand nicht mehr fahrbar und wird bis zum Abholen auf dem Parkplatz stehen bleiben müssen. Das Team muss ohne Ochsengrill die Reise fortsetzen. Nicht vorstellbar, was passiert wäre, wenn sich das Rad auf der Autobahn verselbständigt hätte. Es hätte sicherlich die nachfolgenden Autos gefährdet. Und der schwere Ochsengrill wäre unter Umständen ins Schlingern geraten und hätte das Zugfahrzeug und Fahrer gefährdet. Wir sind über diese Begebenheit bestürzt – wir können uns den Vorfall nicht erklären.

Im Stau im Elbtunnel entdecken die Fahrer der sau-saugut einen wild gestikulierenden Kollegen am Steuer seines Transporters. Mit Kühlwagen dahinter fährt er kurzerhand die nächste Abfahrt herunter. Die nächstgelegenen Fahrer der Kolonne folgen ihm und es stellt sich heraus, er hat Probleme mit seinem zu heiß gewordenen Motor. Er beschließt, solange mit Weiterfahrt zu warten, bis der Motor wieder normale Betriebstemperatur hat. Der restliche Tross setzt die weitere Heimfahrt fort. Um wieder auf die Autobahn zu kommen, müssen sie aber nun quer durch Hamburg fahren. An einer sehr engen Stelle einer Baustelle schafft es ein Fahrer mit Anhänger nicht, die Kurve zu nehmen. Das Hinterrad vom Anhänger knallt unsanft gegen den Bordstein. Wenig später fährt die Kolonne auf einen völlig überfüllten Rasthof mit Reifenschaden auf. Durch den Bordstein wurde die Felge sehr stark beschädigt, sodass ein Reifenwechsel vorgenommen werden muss. Polnische Fahrer versorgt das Team gleich mit Kaffee und bieten zugleich ihre Hilfe an. Nach 20 Minuten können sie die Fahrt weiter fortsetzen und kommen alle, auch der Kollege mit überhitzten Motor, übermüdet aber wohlbehalten um 17 Uhr am Ziel an. 

Beim nächsten Schaden handelt es sich um einen Felgen- und Reifenschaden

Für einen Umtrunk sitzen wir anschließend zusammen und lassen die Tage noch einmal Revue passieren. Ein neuer Mitarbeiter, vom Typ her entspannt und freundlich, bittet kurz vor seiner Heimfahrt zum vierten Mal um Vorschuss. Wir lehnen allerdings ab, wir benötigen erst einmal seine geleisteten Stunden, um mit ihm abzurechnen. Wir machen ihn darauf aufmerksam, dass sein Restlohn ordnungsgemäß überwiesen wird, wenn eine Lohnabrechnung erfolgt sei. Daraufhin verliert dieser Mitarbeiter die Fassung, zickt herum und tätigt theatralische die Aussage, dass nur wir daran Schuld haben, dass er nun ohne Geld sei. Und die sau-saugut solle nicht bei der nächsten Veranstaltung mit ihm rechnen. Wir und unser Team lassen sich nichts anmerken, wir bleiben sachlich und verabschiedet ihn freundlich. Es ist uns allen in diesem Moment jedoch klar, dass dieser Mitarbeiter mit uns nicht mehr rechnen kann und das letzte Mal mit dabei gewesen ist. Dieser besagt Mitarbeiter war es auch, der in der letzten Nacht noch gemeint hat, Party zu feiern. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. 

Das war für die sau-saugut in diesem Jahr Wacken Open Air. Wir werden unsere Sachen im nächsten Schritt ausladen und für das nächste Festival neu packen. In drei Tagen geht es weiter zur nächsten Großveranstaltung namens Mera Luna.  Und wenn diese Veranstaltung hinter uns liegt, haben wir zwei Tage bis zur nächsten Veranstaltung Reload. Für uns heißt es daher nun, jede freie Minuten ausgiebig dafür zu nutzen, um ausreichend zu schlafen.

Für einige Besucher übrigens endete das Wacken Open-Air-Festival allerdings nicht so angenehm. Der Schlamm ist ins innere geraten und hat sich beim Anlassen des Motors mittels Keilriemen in die Motoren gefressen. Die Autos stehen mit Motorschaden in den nahegelegenen Werkstätten. Der ADAC war am Abreisetag am Sonntag daher im Umkreis komplett ausgelastet. 

Für Wacken Open-Air-Festival 2024, auch W:O:A genannt, sind die Karten bereits nach viereinhalb Stunden ausverkauft gewesen.

Berichten zufolge fehlen den Wacken Veranstalter durch das diesjährige verregnete Festival ein Drittel der Einnahmen durch die Rückerstattung der Tickets. Thomas Jensen, Mitbegründer von Wacken, bestätigt, es fehlen Einnahmen in Höhe von mehr als sieben Millionen Euro. Wacken Open Air befindet sich bereits in der Planung und wird, egal was passiert, auch im Jahr 2024 stattfinden. Komme was wolle!

Es ist zu hoffen, dass das Wacken Open Air 2024 trockener erfolgt als das diesjährige. Für Besucher war es vielleicht noch spaßig, für uns bedeute es allerdings tagtäglichen Widrigkeiten zu trotzen – und das war nicht immer lustig.

Dit hier haben wir uns allerdings alle verdient. 🤪

Bad Zwischenahn. Wir haben es geschafft, wir sind zurück aus Konstanz und darüber auch heilfroh. Denn dieses Mal ist uns der Weihnachtsmarkt körperlich schwerer gefallen, als in den Jahren zuvor. Hinter uns liegt eine anstrengende Saison mit vielen Terminen, daher sind wir schon vor dem Weihnachtsmarkt kaputt und erschöpft.

Trotzdem, es ist wieder wunderbar in Konstanz, zum Weihnachtsmarkt am See, mit vielen Besuchern und Gästen.

Was mich jedoch echt irritiert, ist die Tatsache, dass wir einigen unseren Gästen die Speisekarte rauf und runter predigen müssen und das obwohl unsere großformatigen Preistafeln rechts und links vom Stand hängen und bei uns immer genügend Zeit vorhanden ist, um sie in Ruhe zu studieren.

Die Menschen lesen anscheinend nicht. Ob sie zu bequem oder orientierungslos geworden sind? Schließlich können das ja nicht alles Analphabeten sein. Bestellvorgänge müssen von unserem Servicepersonal ständig erfragt werden – das laugt uns arg aus, ist zeitintensiv und kostete eine Menge Kraft. Wer lesen kann, ist bei uns klar im Vorteil. 🤓

Summa summarum ist es trotzdem durchweg lustig bei uns und wir haben, neben der vielen Arbeit, unseren Spaß. Das Wetter spielt ebenfalls ganz gut mit. Bis auf drei Tage, an denen es dann doch recht stürmisch und unangenehm ist.

Der Weihnachtsmarkt erstrahlt im Lichterglanz – da haben sich die Organisatoren so richtig ins Zeug geschmissen.

Die Kulisse auf den Bodensee ist wieder einfach nur grandios – gerade am frühen Morgen…

Die mystische Stadt Konstanz – insbesondere, wenn es in den Morgenstunden noch nebelig ist.

Wenige Stunden später am Bodensee, wenn der Nebel verzogen ist…

Und uns fällt in der Zeit auch immer etwas Neues ein. Insbesondere, weil der Schnee gänzlich ausbleibt. Unser Kloß-Schneemann!

Unsere Außerirdischen beim Abbau!

Kurioses gab es auch zu sehen… beide haben nur die Mütze und ihre Schürze an – ansonsten sind sie splitterfasernackt, wie Gott sie schuf. Wir allerdings waren das nicht! 😂

Uns nun nochmal das gesamte Team mit den Besten Grüßen und unserem dicken Dankeschön an Sie / euch, als unsere Gäste. Bis hoffentlich im nächsten Jahr zum Weihnachtsmarkt 2020!

Minden. Reenactor kann man zwar kaum aussprechen 😂, aber der Inhalt dessen ist dafür leichtfüßiger. Ne richtig tolle Messe ist das nämlich. Hier findet man alles, was das Herz begehrt.

Wir stehen mit unserer „Sau vom Spieß“ wieder gut. Das Wetter spielt mit, es ist angenehm und trocken. Der Besucherandrang lässt daher nicht lange auf sich warten.

Mit unserem neuen Stand sind wir auch ein echter Hingucker geworden. Nicht nur die „Sau vom Spieß“ über dem lodernden Buchenholzfeuer ist ein Blickfang, sondern nun auch unser Stand im Industrial-Design.

Wir sind zufrieden mit dem Wochenende. Es hat wieder viel Spaß gemacht.

Bleibt gesund und munter. Im nächsten Jahr sehen wir uns wieder, wenn es heißt „Reenactor-Messe Minden 2020“ 😃

Papenburg. Das Jahr 2019 steht geschrieben. Wir befinden uns in Papenburg, auf dem Steamfest. Meine Meeresbewohner sind inzwischen gesättigt und leuchten schön.

Das Steamfest auf dem Gut Altenkamp kann beginnen!

Ein wunderbares Gelände, meine Fresse, so möchte ich auch mal wohnen 😉. Unser Stand ist schnell aufgebaut auch unsere Exponate finden schnell zu ihrem Platz.

Schnell noch ein paar Bilder von unserer Köstlichkeit aufstellen…

Im Steamfest Papenburg steckt viel Leidenschaft, das wird ziemlich schnell klar. Unser Dank geht daher an Marco und allen Unterstützenden! Minutiös wurde Licht und Technik verarbeitet, auch die Bühne steht schon, als wir aufbauen. Das Fest findet auch nur alle zwei Jahre statt – es läuft sich somit weniger ab und man kann für neue Ideen sorgen, um sie umzusetzen.

Als wir das Gelände betreten, sehen wir schon von Weitem das erste historische Karussell.

Papenburg ist für uns ein Heimspiel. Keine horrenden Hotelkosten und jeden Abend im eigenen Bett liegen, das ist echt toll.

Aber zurück zur Leidenschaft. Der Veranstalter hat sich etwas dabei gedacht, er folgt seiner Vision und das Endergebnis ist echt traumhaft. Der idyllisch gelegene Marktplatz lädt zum Verweilen ein und entführt jeden Besucher auf seiner ganz persönlichen Traumreise durch eine kulturelle Bewegung von Moderne, Retro, Steampunk, Wissenschaft, Technik, Fantasy, Jules Verne, Nostalgie, Erfindern, Kunst, zerstreuten und schlangensuchenden (Abraxo wieder 🙄) Professoren und viktorianisch gekleideten Menschen.

Die visuelle Ästhetik spielt dabei die entscheidende Rolle und das ist in Papenburg durch und durch gelungen. Alles wirkt ästhetisch, angeordnet und bezaubernd. Mit dem Gut im Hintergrund und auf diesem schönen Gelände wirkt das magisch entrückt.

Ich will gar nicht so viel erzählen – eins ist klar, hier ist wieder alles stimmig. Die Musik ist super, die Darsteller und Walking-Acts sind einfach grandios und die Atmosphäre ist überwältigend. Es versteht sich von selbst, dass wir in zwei Jahren natürlich wieder mit dabei sind. Also Marco, mach die Verträge für 2021 schon mal fertig 😊 Und von uns erhaltet ihr für das gelungene Spektakel ⭐️⭐️⭐️.

Auf zu einer visuellen Zeitreise zwischen Abenteuer, Romantik und Wissenschaft…

Ich hoffe, euch hat die kleine Zeitreise gefallen. Live könnt ihr das alles in zwei Jahren wieder bestaunen. Ihr müsst unbedingt einmal dabei sein – das ist wirklich etwas sehr Besonderes.

Nachfolgend noch zwei Videos vom Abacus Theater und dem SteamRider von Abraxo. Abraxo habe ich irgendwie nicht gefunden… der sucht sich, neben seinen Schlangen, wohl noch selbst 😂.

Abacus Theater
Abraxo’s SteamRider

Vielen Dank an alle Besucher und Mitwirkenden. Wenn’s nach mir gehen würde… es könnte für alle Zeiten so gerade weitergehen 🙂

Unsere Freiwillige Feuerwehr Torsholt befindet sich gerade mal 3,5 km von uns entfernt. Als wir die Anfrage von ihnen erhalten, ist es für uns klar, wir sind mit „Sau vom Spieß“ dabei! Schließlich sind die Jung und Mädels auch sofort zur Stelle, wenn es brennt. Uns ist es also eine Ehre, das Fest mit „Sau vom Spieß“ und leckeren Salaten sowie Nachspeise auszurichten.

Eigentlich sollen es über 100 Leute werden. Doch kurz vor der Veranstaltung werden wir angerufen – es seien nur noch 65 Leute. Grund, es findet eine andere Veranstaltung zum runden Geburtstag statt und viele wollen dabei sein. Schade, aber wir halten trotzdem daran fest.

Wir werden schon erwartet, als wir auf den Hof rollen. Unser Aufbau verläuft ohne Vorkommnisse, wir haben viel Zeit dafür. Gottlob haben wir das große Zelt mit. Wir überlegen noch, ob wir es überhaupt aufbauen sollen – gegen Abend wissen wir, die Entscheidung ist richtig.

Um 14 Uhr trifft der Boßelverein „KBV Torsholt“ ein. Sie wollen um die Meisterschaft boßeln. In Facebook steht dazu folgendes:


Gestern fand unser diesjähriges Vereinsmeisterwerfen statt. Mit rund 35 Startern konnten wir auf die Strecke gehen und bei bestem Wetter die neuen Vereinsmeister küren! 
Nach der Siegerehrung haben wir den Abend gemeinsam mit der Feuerwehr Torsholt ausklingen lassen – das Highlight an diesem Abend war das leckere Spanferkel von Sau-saugut! Ein großes Dankeschön für das super Essen und den tollen Service!
Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner 🥇 🥈 🥉 🏆
In diesem Sinne, 
Fleu Herut!

Bildrechte: KBV Torsholt

Das können wir euch nur erwidern: FLEU HERUT! Toll war es mit euch, uns hat es sehr viel Spaß bereitet, euch zu bewirten. DANKESCHÖN!

In Norddeutschland wird mitten auf der Straße geboßelt.

Unser Schwein ist schon weit vor 19 Uhr fertig. Doch wir müssen noch etwas durchhalten. Gegen 20 Uhr soll es losgehen. Was jedoch schon viel früher losgeht, ist der Regen. Es schüttet aus Eimern und wir sind heilfroh, dass wir das Zelt stehen haben.

Doch die Feier fällt deswegen nicht ins Wasser. Den Zuspruch, den wir wieder für die leckere Sau erhalten, ist immens. Es verwundert uns daher nicht, dass viele Gäste zwei bis dreimal zuschlagen. Und ich vergesse darüber tatsächlich Bilder zu machen. Egal, Hauptsache, es war schön.

Es hat uns viel Spaß gemacht, euch alle satt zu bekommen! Die „Sau vom Spieß“ grillen wir gerne wieder für euch!

Vielen herzlichen Dank! Bleibt gesund!

Heute möchten wir euch vom Krämerbrückenfest in Erfurt berichten. Was für ein Kracher! Seit 1975 wird das Krämerbrückenfest in Erfurt in der gesamten Stadt von Erfurt veranstaltet und zählt zu den größten Altstadtfesten in Thüringen. Benannt wurde es nach der Krämerbücke, einer Hauptsehenswürdigkeiten Erfurts. Früher war die Krämerbrücke der Haupthandelsplatz von Erfurt, er verläuft auf einer Brücke, die über dem Fluss Gera errichtet wurde.

Auch außerhalb des Krämerbrückenfestes müsst ihr der Stadt Erfurt unbedingte einmal euren Besuch abstatten. Die Stadt ist ein echter Hingucker mit Tradition, Geschichte und vielen Sehenswürdigkeiten. Martin Luther studierte einst in Erfurt und der Erfurter Dom ist einfach nur von grandioser monumentaler Gestalt! Es gibt so viel von diesem wundervollen Erfurt zu berichten, es würde hier den Rahmen sprengen, von allem zu berichten. Schaut doch einfach einmal vorbei.

Rund um die Krämerbrücke verläuft der Mittelaltermarkt. Vor zwei Jahren noch wurde der Mittelaltermarkt von einem Subunternehmer ausgerichtet, der sich auf Mittelaltermärkte spezialisiert hat. Inzwischen hat die Kurdirektion und Stadtverwaltung diesen Part übernommen. Und was sollen wir euch sagen, es ist so etwas von angenehm! Jetzt hat der Mittelalterteil ein ausgewogenes Verhältnis von Ständen und Versorgen bekommen.

Reinhard Preuß hat uns sogar ein Bild per E-Mail zukommen lassen. DANKESCHÖN! Er schaffte es tatsächlich, alle vier Schweine, die sich munter über dem Feuer drehten, zu fotografieren.

Bildrechte: Reinhard Preuß, Erfurt

Einst noch waren die Besucher extrem reizüberflutet, denn es wurde ein Stand an den anderen gequetscht, sodass man als Besucher mehr als Mühe hatte, durchzukommen. Richtig schauen oder genießen konnte man gar nicht.

Das Bild des Mittelaltermarktes hat sich gewaltig zu seinem Vorteil entwickelt. Die Zeichen stehen nicht mehr auf Masse sondern viel mehr auf Qualität und ausgesuchten Produkten! Auch wir als Versorger genießen einen wunderbaren Zuspruch. Die Gäste und Besucher sind viel zufriedenen und entspannter, als noch vor zwei Jahren.

Auch die Organisation ist perfekt. Wir haben immer einen Ansprechpartner, wenn wir Fragen haben – egal ob davor, mitten drin oder auch danach. Auch der Strom und das Wasser stehen durchgehend und sicher zur Verfügung. Unsere Stände werden nachts von der Security bewacht, schon zum Aufbau sind sie da und sie bleibe, bis alles abgebaut ist. Vielen Dank an die Security! Daher geht unser herzlicher Dank an die Kurdirektion und Stadtverwaltung für ihre hervorragende Organisation!

Und ein riesiges Dankeschön für den immensen Zuspruch unserer Gäste! Wir freuen uns auf Ihren/euren Besuch im nächsten Jahr ❤️

Hinter uns liegen zwei anstrengende Veranstaltungen zum Pfingstwochenende. Zum einen sind wir beim Mittelalterspektakulum Münzenberg und gleichzeitig am Montag zum Mühlenfest in Bad Zwischenahn vertreten. Aber vom Mühlenfest gleich in meinem zweiten Artikel mehr. Jetzt geht es erst einmal um den Mittelaltermarkt Münzenberg.

Münzenberg liegt im hessischen Wetteraukreis. Im Mittelalter entstand Münzenberg als Siedlung um die Burg Münzenberg. Und heute ist die Burg, gelegen auf einem Höhenrücken, schon von weitem zu erkennen. Sie ist das Wahrzeichen der Region.

Die Freie Ritterschaft zu Münzenberg veranstaltet seit vielen Jahren das Mittelalterspektakulum Münzenberg. Das ist eine Gruppe von Menschen, die alle ein Hobby haben, nämlich das Mittelalter. Sie verstehen sich als Interessierte, die sich mit der Darstellung und Pflege mittelalterlichem Brauchtum beschäftigen. Mit den Einnahmen aus der Veranstaltung zu Pfingsten werden zudem humanitäre Projekte gefördert und für wohltätige Zwecke gespendet. Wir zollen daher unseren ganzen Respekt der Freie Ritterschaft zu Münzenberg!

Ein genial, lustiges Video zum Mittelalterspektakulum könnt ihr euch hier anschauen.

Man hat uns von Münzenberg schon viel erzählt. Dieser Mittelaltermarkt soll etwas ganz Besonderes sein, sagt man uns. Das wird oft erzählt und meist ist es dann für uns dann doch nicht so erfolgreich. Aber in diesem Fall können wir allen nur Recht geben. Es war einfach nur grandios! Das Wetter hat gestimmt, die Besucher waren gut gelaunt, das Team der Ritterschaft zu Münzenberg ist gut drauf und das Gelände sowie die vielen schönen Stände sind einfach bezaubernd.

Am Samstag ziehen noch ein paar dicke Wolken an uns vorbei, aber zu Pfingstsonntag und Pfingsmontag kann das Wetter gar nicht besser sein. Unsere Mitarbeiter müssen alles geben. Gottlob wohnt Werner unweit von Münzenberg entfernt, denn ihn müssen wir kurzfristig noch dazu holen, um nicht völlig ins Trudeln zu geraten. Wahnsinn!

Und natürlich kommen wir wieder, liebe Claudia, Bianca, Isa und lieber Sascha – das ist doch Ehrensache. 😊 Die Organisation hat nämlich wirklich an alles gedacht. Liebevoll wird dieses Fest jedes Jahr von der Freien Ritterschaft zu Münzenberg mit Herz und Verstand ausgerichtet und das merkt man deutlich.

Wir sind positiv überrascht vom Mittelaltermarkt Münzenberg. Es ist uns eine wahre Freude gewesen! Wir freuen uns daher sehr, im nächsten Jahr wieder mit vertreten zu sein.

Anstatt Hundeschlittenrennen mal Ziegenschlittenrennen 😉

Vielen Dank an unsere zahlreichen Gäste für euren Besuch! Und vielen, lieben Dank an die Freie Ritterschaft zu Münzenberg – es war supertoll bei euch – wir haben uns sehr wohl bei euch gefühlt!

Und gerade erreicht mich die Nachricht, dass Arnt mit dem LKW auf dem Gelände stecken geblieben ist. Er kommt nicht mehr vor oder zurück. 🤣Schnell kontaktiere ich Claudia Debus, Vorstand der Freien Ritterschaft Münzenberg e.V.. Vielleicht kann sie ja irgendwie einen Bauern organisieren, der uns da rauszieht.

Und schon ist jemand von der Organisation vor Ort – gerade erhalte ich die Meldung, dass es noch ein wenig dauern kann, bis der Bauer erreicht ist. Doch es ist schon toll, dass sofort jemand der Freien Ritterschaft zur Stelle ist. Dankeschön! 😊

Und auf geht’s. Wir werden rausgezogen und dann fahren wir weiter nach Erfurt, zum Krämerbrückenfest.

🤪 Es bleibt jedenfalls spannend bei uns.

Das ist eine mittelschwere Katastrophe für uns, jawohl! Ich verlange Schmerzensgeld und Entschädigung!

Und hatte ich schon geschrieben, warum wir uns gegen RaR entscheiden mussten? Weil wir noch mehr Standgeld bezahlt hätten, als in den gesamten Jahren zuvor. Und wisst ihr, was passiert, wenn frühzeitig abgebrochen wird… wegen Unwetter oder Bombendrohung? Wir bekommen keinen Cent davon zurück!

Als die schlimmen Unwetter über Rock am Ring hinweg gefegt sind, haben wir gute 18.000 Euro versenkt! Das tat nicht nur weh, wir haben viele Monate gebraucht, um das wieder aufzufangen.

Mit guten 12.000 Euro Standplatzgebühr sind wir einfach nicht mehr bereit, dieses Festival zu wagen. So sehr wir an Rock am Ring hängen und so sehr wir mit Herzblut dabei waren. Und ausgerechnet jetzt auch noch „Die Ärzte“ verpassen… ich könnte heulen😰.

Und in diesem verheulten Status erreicht mich nun aktuell die Nachricht von Sebastian… ob wir denn da seien, sie würden uns schon suchen. Ahhhhhhrggggggg! 😫

Ich erkläre Sebastian, warum wir nicht da sind und er schickt uns dazu dann folgende Antwort:

Das Bild sagt alles, oder nicht? Goldisch!!!!! Wie geil ist das denn? Das tut auch ein wenig gut, dass ihr uns vermisst! Ach das tut sogar sehr gut 😊 Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen – dann werdet ihr alle zu einer Portion Sau eingeladen, das verspreche ich euch hoch und heilig! 😘 Viel, viel Spaß wünschen wir euch – ich hoffe, dass ihr ohne Abbrechen oder sonstiges Rock am Ring genießen könnt. 😘🤘

Flugplatz Hartenholm, Schleswig Holstein. Eine Legende erwacht zum neuen Höhenflug und beweist gleichzeitig, dass eine Veranstaltung wie „Werner Das Rennen“ besonnen und manierlich verlaufen kann.

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Bildrechte: Angela Roesenberger

Wir sind keine Rocker -wir sehen allenfalls so aus- die über Tische und Bänke gehen, lieber Herr Wrage! Herr Wrage’s Grundstück befindet sich nämlich mitten auf dem Veranstaltungsgelände. Die Veranstalter sind bemüht um Hans Wrage und seinem Hof. Rings herum wird das Gelände aufwändig eingezäunt und nach seinen Worten, muss das gut geklappt haben. Und vier Tage kann man gut und gerne überstehen, davon geht die Welt nicht unter.

Die ist allerdings 1988 durchaus ein klein wenig untergegangen, als 200.000 Besucher zum ersten „Werner Das Rennen“ nach Hartenholm gepilgert sind. Was die Anwohner jedoch heutzutage nicht auf dem Schirm haben, als sie gegen das diesjährige „Werner Das Rennen“ klagen: Wir von damals sind alle älter und gesitteter geworden! Nicht umsonst heißt es nun „Deutschlands größte U50 Party“. So zeigen sich die Besucher an diesem Wochenende von ihrer Schokoladenseite und stellen unter Beweis, dass die Invasion von einst der Vergangenheit angehört.

Die Mucke ist ansprechend. BAB, Otto, Torfrock und Fury in the Slaughterhouse sowie Roger Chapman sind ebenso in die Jahre gekommen, doch genau deswegen passen sie wie Arsch auf Eimer zur großen Party zwischen Geschwindigkeitsrausch und Freiheitsgefühl. Es ist nicht all zu schwer, den Bewohnern von Hartenholm zu beweisen, dass man nach 30 Jahren zahm geworden ist.

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Hauptbühne Kessel Drom. Bildquelle: Angela Roesenberger, sau-saugut GbR

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Und auch Brösel im wirklichen Leben Rötger Feldmann, Comiczeichner „Werner“ und nunmehr 68 Jahre alt, und Holgi Henze mit seinem in die Jahre geratenen 911 Porsche, brauchen an diesem Wochenende ihre Zeit, um in die Gänge zu kommen. Säßen sie auf einer Bank vor dem Altenheim… es würde nicht auffallen. Es klingt hart, aber leider ist das pure Realität. Um so beeindruckender ist es, dass die beiden es noch einmal wagen wollen. Porsche 911 gegen Horex (Red-Porsche-Killer).

Dafür reisen ca. 45.000 Besucher aus Deutschland und dem benachbarten Ausland an, um es auf einem 200 Hektar großen Festivalgelände auf dem Flugplatz Hartenholm vor vier Bühnen und ebenso vielen Rennstrecken krachen zu lassen.

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Von Motocross, Stock-Car-Rennen, Drag Race über Stunt Shows wird alles geboten, was das Herz von einst und heute begehrt.

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Rennstrecke, 1/8 Meile „Werner Das Rennen“. Bildquelle: Angela Roesenberger, sau-saugut GbR

Abends wird nicht mehr, wie vor 30 Jahren, im Graben geschlafen, sondern nun gastiert man gediegen in klimatisierten Caravans und Wohnmobilen aller Art. Mit einem  Kofferraum der gepflegten Familienkutschen oder SUV’s voller Bier, das Eigenheim bezahlt, verheiratet, 2 Kinder und ausgesorgt, lässt es sich unbeschwert feiern.

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Anreise mittels Nobelkarossen. Bildquelle: Angela Roesenberger, sau-saugut GbR

Wie sehr der Comic „Werner“ die Jungendlichen von einst geprägt hat, merkt man heute deutlich an der Umgangssprache. Man spricht von „wir lassen es kesseln“, „hau rein Alder“, „wo ist mein Bölkstoff“, „ich reise mit Schüssel an“, „Paadie Loide“, „warmlöten anna Rennstrecke“ usw.  und es klingt wie Norddeutsch und Comic zusammen.

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Wir haben in den vier Tagen keinerlei Probleme, unsere „Sauen… ne Borsti’s vom Spieß“ zu vergrillen.

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Anderthalb Tonnen Fleisch fliegen bei uns quasi über den Ladentisch. 6 Raummeter Buchenholz benötigen wir, um unsere Sauen schön zart, saftig und kross werden zu lassen.

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Hingegen haben Gastronomen, die sich auf heutige Mainstreamprodukte spezialisieren, ihre Absatzprobleme. „Wat de Bur nich kennt, dat frett he nich“. Auch auf diesem Sektor sind sich die Ü50er einig: „Fleisch woll’n wir und kein‘ Firlefanz wie vegetarische Kost, Low Carp und wat noch so allet“.

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Das Wetter bleibt an den drei Tagen stabil, am Donnerstag ist es staubtrocken, nachts dann der ersehnte Regen, um den Staub zu besiegen und an den folgenden drei Tagen weitgehend trocken und nicht zu warm. Perfektes Wetter für alle.

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Früh morgens, nach dem Regen. Bildquelle: Angela Roesenberger, sau-saugut

Der Veranstalter ICS investiert für „Werner Das Rennen“, laut Medien, vermutlich einen zweistelligen Millionenbetrag. Und sie wissen genau, dass sie mit der Neuauflage erst einmal nichts verdienen werden. Laut Holger Hübner (Wacken-Gründer) wollen sie in diesem Jahr erst einmal ausprobieren, was so geht. Sie werden kein Profit machen, sondern sie haben einfach Bock darauf – schön, dass es noch solche Visionäre gibt, sonst wäre alles ziemlich langweilig. Dafür karren sie 1500 LKW-Ladungen Material an und verlegen massig Glasfaserkabel, um die Jungs und Mädels mit Internet zu versorgen.

Ob „Werner Das Rennen“ nun regelmäßig stattfinden wird, hängt wohl nicht nur vom Veranstalter ICS ab, da werden wohl auch die Hartenholmer ein Wörtchen mitreden dürfen. Wir haben alles gegeben, um Hartenholm stehen zu lassen. Nun kommt es darauf an, ob ausreichend Vertrauen entstanden ist. Vertrauen darauf, dass auch die nächsten Jahre friedlich und ohne Vandalismus verlaufen werden.

Auch Brösel und Holgi haben übrigens alles gegeben. Brösel hat mit seinem „Red Porsche Killer“ den ersehnten Sieg gegen Holgi und seinem Porsche 911 T eingefahren.

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Herzlichen Glückwunsch an euch beiden!

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Loide, das war ne fedde Nummer! Wir danken euch! Fump!!! Ein Bier auf die Sieger!

 

Hildesheim, M’era Luna. Sicher, wir sind am Wochenende auf dem Festival, um Geld zu verdienen. M’era ist aber andererseits auch für uns eine Leidenschaft geworden. Die Besucher mit ihren aufwändigen Kostümen, die gute Musik und die entspannte Atmosphäre lockt uns seit Jahren immer wieder zum M’era Luna.

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Dieses Mal fällt mir der Himmel über dem Festival besonders auf. Als wir auf dem Gelände ankommen, um aufzubauen, zieht eine Gewitterfront auf – die Wolkenwand sieht bedrohlich aus. Wir dürfen auch nicht loslegen, sollen erst einmal abwarten, was von oben herunterkommt.

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Daher beschließe ich, das Schauspiel mal fotografisch festzuhalten.

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Für uns macht es keinen Sinn nach einer Stunde warten, loszulegen. Wir sind eh viel zu spät dran, weil wir stundenlang im Stau gestanden haben. Daher beschließen wir für heute Feierabend zu machen.

Der nächste Tag verläuft nach Plan, schnell steht unser Stand und die Vorbereitungen dazu sind gegen Mittag abgeschlossen.

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Der Wind hat alle Gewitterwolken in der Nacht vertrieben und uns weht nun eine steife Brise um die Ohren, sodass wir unser Banner aus Sicherheitsgründen nicht so hoch aufspannen können. Dafür ist es angenehm kühl geworden. Die 30 Grad und mehr sind vertrieben.

Unser Standplatz ist klasse, wir stehen mittendrin, unmittelbar hinter der Bühne.

Am Abend sind wir verkaufsfertig. Ein paar neue Gewitterwolken, die uns gottlob nicht treffen, ziehen an uns vorbei.

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Sie sorgen allerdings für eine tolle Abendstimmung.

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Der erste Tag, der Freitag, ist in der Regel immer entspannend, denn das Infield ist zwar teilweise geöffnet, aber die Bühne bleibt unbespielt. Nur der Diskobereich ist geöffnet. So kann man als Besucher gemütlich das Gelände inspizieren, ohne dass es übermäßig voll ist.

Die nächsten zwei Tage sind gut besucht und wir haben alle Hände voll zu tun.

Gäste

Wir bekommen überraschend Besucher. Unser Lieblingskoch Willi steht plötzlich vor unserem Stand. Unsere Freude ist groß, schließlich haben wir uns seit einem Jahr nicht mehr gesehen.

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Auch Holger mit Frau besuchen uns… zum Selfie schaffen wir es allerdings nicht. Aber Holger dreht einen kleinen Clip von uns und veröffentlicht es kurzerhand auf Instagram, Dankeschön!

Der Tag verläuft für uns gut und als krönenden Abschluss schenkt uns die Natur einen grandiosen Sonnenuntergang über dem Festival.

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Auch der Sonntag verläuft für uns erwartungsgemäß gut. Es ist allerdings wieder ziemlich warm geworden.

Die Stimmung vor der Bühne ist hervorragend, am Himmel ebenfalls. Da haben sich doch glatt Ballonfahrer das Ticket für das Festival erspart… Muss toll sein, so etwas von oben aus zu betrachten.

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Auch aus unserem Stand heraus ist der Sonnenuntergang grandios. Ich laufe nach vorne, um noch ein paar abschließende Bilder einzufangen.

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Herzlichen Dank, M’era Luna – vielen, lieben Dank an alle Besucher und Gäste – es war wieder richtig schön mit euch!

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