Wacken. Es ist heiß, sehr heiß und verdammt staubig, als wir auf dem Festival Gelände in Wacken aufbauen. Untypisch, denn normaler Weise ist es immer schlammig und verregnet. Für das erste Mal Wacken sind die Wetterverhältnisse für uns echt gut. Denn wir lernen Wacken dadurch relativ stressfrei kennen. Mit Schlamm und Wasser ist das eine wahre Herausforderung und keineswegs stresslos.

Wir wollten eigentlich immer nach Wacken, doch dieser knietiefe Schlamm hat uns viele Jahre einfach nur abgeschreckt. Mit unseren schweren Öfen und dem schweren Holz… es müsste alles mit großen Ladern angefahren werden, nebst unserem LKW und Kühlanhänger.

Dass wir dieses Mal nicht um Wacken herum kommen, haben wir Dominik zu verdanken. Uns bleibt nichts anderes übrig, als für das Festival zuzusagen. Ob wir wollen oder nicht – versprochen ist versprochen.

Um es gleich vorweg zu nehmen – Wacken ist der Oberhammer und mit nichts zu vergleichen – boah, das ist wirklich die Krönung an Großveranstaltungen. Alles, aber wirklich alles ist durchgestylt und bis ins Letzte hervorragend organisiert, als wir ankommen. Keine langen Wartezeiten, das Check In klappt hervorragend, schnell steht fest, wo wir aufbauen dürfen. Wir brauchen zwar mit unserem Aufbau ewig, denn alles muss so staubfrei wie möglich gebaut sein und dann bei elenden Temperaturen, da läuft’s eh langsamer. Doch alles funktioniert. Eine wahre Herausforderung für uns und trotzdem fühlt es sich gut an.

Dieses Mal sind wir auch auf die Hygienkontrolle gespannt, sie soll ja sehr hart durchgreifen. Wir sind massiv angespannt… was wohl auf uns zukommen wird? Und hinsichtlich der Veranstaltung – nehmen uns die Besucher wohl wahr, nehmen sie uns an? Wir haben Lampenfieber, wie Stars vor ihrem Auftritt.


Hier sieht man unsere Anspannung – wir sind gerade durch das Check In durch….

Auch der nächste frühe Morgen verläuft planmäßig. Unsere Säue sind fertig, als die ersten Besucher auf das Festivalgelände strömen. Wir rechnen bei den übermäßigen Temperaturen nicht mit viel Andrang… weit gefehlt. In Wacken, da ticken die Uhren nämlich ganz anders… Wahnsinn, aber ab der ersten Minute verkaufen wir und die Liebe zu unserem Produkt ist groß. Welch eine Freude!

Als die Hygienkontrolle kommt, werden wir in unseren Vorbereitungen bestätigt. Alles richtig gemacht. Zwei sehr kompetente Menschen besuchen uns und wir wissen sofort, mit ihnen werden wir zu jedem Zeitpunkt auf der sicheren Seite sein. Sehr beruhigend, nun können wir richtig durchstarten.

Und das Ganze Drumherum für uns Versorger, einfach nur genial! Vom Veranstalter wird darauf geachtet, dass für uns die Wege vom Campingbereich zum Festival nicht endlos weit entfernt sind. Auch für das Parken unserer Fahrzeuge wird gesorgt. Die Duschen und sanitären Anlagen sind sauber und zu jeder Zeit geöffnet. Früh morgens ab 7 Uhr können wir für kleines Geld frühstücken und das mit O-Saft und richtig lecker. Bei anderen Großveranstaltungen wird uns pomadig gesagt, dass wir unsere Fahrzeuge irgendwo außerhalb parken können und um zum Campingplatz zu kommen braucht es eine Ewigkeit und Frühstücken…. hahaha…. natürlich nicht! In Wacken jedoch wird man als Versorger noch wertgeschätzt und das tut verdammt gut.

Auch unter den Versorgern läuft alles Hand in Hand. Jeder hilft Jedem. Das tut soooo massiv gut!!

Wir stehen im Wackinger Village und die Crew von Panem et Circenses ist ständig um uns bemüht, stehen uns mit Rat und Tat zur Seite und sind immer erreichbar. DANKEEEE!!!


Übrigens, auch bei tiefster Trockenheit findet sich für die Festival-Besucher ein passendes Schlammloch 😉

Bei Hitze wird nichts konsumiert…? Ne, das trifft für Wacken wirklich gar nicht zu. Wir haben in den vier Tagen alle Hände voll zu tun. Für die Hitze haben wir einen Gartenschlauch mitgebracht. Damit gehe ich täglich mehrmals raus, um den Boden feucht und staubfrei zu halten aber auch, um den Metallern eine wohltuende Abkühlung zu spendieren.

Übrigens, die Besucher, allesamt Freaks und Metaller, das sind durchweg höfliche, nette und lustige Menschen. In der ganzen Zeit gibt es keinerlei böse Worte, keinen Streit oder gar Krawalle. Allesamt sind tiefenentspannt und die friedvolle Atmosphäre ist einfach nur angenehm, man kann es nicht anders beschreiben.

Apropos tiefenentspannt…. wusstet ihr, dass jeden frühen Morgen um 9:00 Uhr Metal-Joga angeboten wird? Auch gibt es auf dem Festivalgelände eine Wacken-Seelsorge.

Zudem lebt das gesamte Dorf „Wacken-Festival“. Alle, vom Rewe-Markt bis zum Friseur bieten irgendwas an. Fast vor jedem Haus steht irgendein Stand. Auch eine Menge Schattenplätze werden angeboten sowie viele Sitzplätze, damit man als Metaller mal in Ruhe chillen kann. Schon früh morgens ist es daher voll in Wacken, denn viele Metaller sind früh auf, um zu frühstücken und gemütlich durchs Dorf zu schlendern.


Das Bild ist um 7 Uhr früh morgens entstanden. Eine Stunde später sehen die Straßen schon ganz anders aus, dann ist viel los im Dorf.

Für jeden ist was Passendes dabei. Im Metal-Schwimmbad, da treffen sich alle Metaller, um Bahnen zu schwimmen, sich abzukühlen und zu sonnen. So was von genial. Ein Händlerkollege berichtet, dass er im Schwimmbad sieht, wie eine Frau gerade dabei ist, vom Dreier zu springen. Sie wird gleich von all den Metallern angefeuert. Daraufhin zieht sie langsam ihr Bikinioberteil aus, dreht es ein paar Mal über ihren Kopf… die Jungs unten sind völlig aus dem Häuschen, grölen und feuern sie lautstark an. Daraufhin springt sie einen Salto vorwärts mit einer perfekt ausgeführten Schraube und landet zielsicher im Wasser. Die Blicke der Jungs? Unbeschreiblich! Der taffen Dame wird aus dem Wasser geholfen, um sie zu einem Bierchen einzuladen. So was muss ja schließlich gefeiert werden. Keinerlei plumpe Anmache, sondern alle klopfen ihr zustimmend auf die Schulter und sie wird an diesem Tag von den Jungs sowie Mädels gefeiert.

Frauen werden übrigens auf Wacken geschätzt und geachtet. Da gibt es sicherlich den ein oder anderen rauen Spruch, aber nichts von alle dem fühlt sich für eine Frau sexistisch oder unangenehm an. Als Frau fühlt man sich vollwertig und man kann ganz gelassen bis tief in die Nacht feiern, ohne sich als Freiwild zu fühlen. Das ist sooo schööön. „We are one Family“ dieser Spruch trifft es auf den Punkt, wenn es um W:O:A geht.

Für uns steht es fest, das wollen wir noch viele, viele Jahre erleben. Wacken ist im Höchstmaße anstrengend aber wirklich einmalig. Das muss man unbedingt erleben. Und dafür braucht man nicht unbedingt auf Heavy Metal 🤘 stehen.

Und Sir Henry Hot – boah – das müsst ihr unbedingt sehen und fühlen… da fliegt einem die Krawatte weg! Das ist die Feuershow am Abend, die mehrmals stattfindet. Eine Feuershow der Superlative – mehr verrate ich nicht.

Unser herzlicher Dank geht an all unsere Gäste, wir freuen uns auf euch wie Bolle im nächsten Jahr.

Unser Dank geht an das Team von Panem et Circenses – wir haben uns richtig gut betreut gefühlt. Mein persönlicher Dank geht an Dominik – Danke, dass du meine scheiß Laune am ersten frühen Morgen so souverän weggesteckt hast! Ich war so sehr angespannt, ich habe alles in den falschen Hals bekommen. Und vielen herzlichen Dank, dass du für uns schon vorher massiv die Stange gehalten hast, sonst wäre ein Wacken gar nicht erst möglich gewesen! Dafür werden wir uns in der Zukunft erkenntlich zeigen, darauf kannst du wetten. Auch ein großes Dankeschön geht an Karin, die treue Seele von Panem et Circenses, für deine tolle Betreuung! Und überhaupt, danke an Alllleeeeeeee Besucher und Gäste und Händlerkollegen!

Auf Wiedersehen, bis nächstes Jahr zu W:O:A 2019

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