Ja, wir sitzen nun alle fingertrippelnd auf Lauerstellung und verspüren Langeweile. Wir fühlen uns in unserer Freiheit stark eingeschränkt, das Leben findet ausschließlich in den eigenen vier Wänden statt. Keine Hobbys mehr, die für notwendige Zerstreuung sorgen könnten. Soziale Kontakte auf ein Minimum beschränkt, keine Ausgelassenheit wie früher (wohlgemerkt, noch vor 14 Tagen),  quengelnde Kinder ertragen, kein Bierchen in der Lieblingskneipe, kein Eis auf dem Weg, kein Einkaufsbummel, einfach überhaupt nichts mehr. Nur Stille, warten und hoffen… Ein sehr erdrückendes Gefühl. 

Wahrscheinlich ist das ein tägliches Gefühl jeden Häftlings, nur mit dem Unterschied, dass er in der Häftlingswerkstatt noch arbeiten kann.

Viele von uns sind bereits in Kurzarbeit oder haben inzwischen gar keine Arbeit mehr. Eine neue Beschäftigung ist zurzeit nicht zu finden, denn viele Arbeitgeber haben die Bremse gezogen. Ihnen fehlen erforderliche Aufträge oder sie dürfen oder können gar nicht mehr arbeiten.

Es geht nicht vor und nicht zurück. Die Gedanken kreisen ständig, nur um ein Thema: Was kann ich tun, um mich über Wasser zu halten und wann wird danach sein?

Der Blick in die Zukunft… reine Ungewissheit. Keiner weiß wirklich, was nach der Coronakrise sein wird und wie lange die überhaupt anhält. Geht es dann da weiter, wo wir aufgehört haben, starten wir alle an einem neuen Punkt, sind wir dann verarmt… ja leben wir oder unsere Angehörigen und Freunde dann überhaupt noch?

Kann uns der Staat über eine länge Zeit überhaupt unterstützen und kommt die Unterstützung bei jedem an?

Wie wird es unserem Staat nach der Krise gehen, ist er hochverschuldet oder gar handlungsunfähig? Und wer ist dann da, um zu  helfen… wenn es gerade weltweit hoch her geht und jedes Land von Covid-19 betroffen ist?

Bei 0 anfangen?

Fangen wir alle bei 0 an? Wie sieht die 0 dazu aus, wie fühlt sich das dann für jeden einzelnen von uns an? Stehen wir dann auf dem Level einer Nachkriegszeit?

Bis jetzt haben sich Länder immer gegenseitig irgendwie geholfen. Nur ist jetzt jedes Land von Covid-19 betroffen.

Diese Ungewissheit lässt uns alle nicht mehr los, macht uns mürbe im Kopf. Wir verspüren berechtigte Angst! Angst, selbst schwer zu erkranken, Angst, um unseren sicher geglaubten Arbeitsplatz, unserer Firma, unserem Haus, unseren Träumen und eigentlich über alles, dass wir uns mühevoll aufgebaut haben und unter Umständen verlieren werden. Eins steht fest, Covid-19 wird an uns allen nicht spurlos vorbei gehen und für uns nachhaltig sein.

Und noch etwas steht fest, wir alle sitzen im gleichen Boot! Jedem geht es so, wie es allen geht.

Es bringt daher wenig, uns zu grämen. Wir brauchen uns gegenseitig, um irgendwie aus dieser Katastrophe das Beste zu machen. Was also hält uns davon ab, optimistisch und zuversichtlich zu sein – darauf, dass irgendwann dieser Spuk ein Ende hat. Und sind wir mal ehrlich, uns bleibt auch gar nichts anderes übrig. Pessimistische Gedanken blockieren unnötig und stimmen nur traurig.

Rückbesinnung auf Familie und das Wesentliche

Daher lasst uns die Zeit für uns nutzen. Rückbesinnung auf Familie und verordnete Ruhe genießen, die wir in hektischen Zeiten immer so sehr vermissen. Denkt an das Gute, statt euch gedanklich zu vernichten. Auch Wut hilft momentan nicht weiter. Wir können die Situation annehmen und akzeptieren, wir müssen es nur wollen. Wir schützen uns damit vor Negativität, die uns lediglich kaputt machen würde, falls wir sie nicht mit aller Kraft von uns abhalten können.

Vielleicht ist das nämlich die Chance für einen zweiten Versuch!

Ansonsten bleibt uns nur eins, abwarten und Geduld bewahren. Es trifft jeden, weltweit. Wenn wir im Arsch sind, dann sind wir es alle! Dann fangen wir halt bei 0 wieder an und eins ist gewiss, jeder fängt bei 0 an. Das ist auch eine Chance, eine Möglichkeit, es beim zweiten Versuch besser zu machen.

Eine Vision für das Danach

Lockdown wird dafür sorgen, dass diese Katastrophe eine andere abmildern wird. Nämlich unsere CO2 Belastung. Diese wird deutlich zurückgehen. Forschung wird in Zukunft mehr Aufmerksamkeit geschenkt, finanzielle Mittel werden unsere Forschung deutlich vorantreiben. Das was Greta nicht geschafft hat, wird sich durch den winzigen Virus ein wenig von selbst lösen.

Je länger es dauert, so gravierender werden unsere Einsichten und Konsequenzen werden

Wir werden nicht mehr auf unserem hohen Ross sitzen (können), wir werden die Treppe des Wohlstands nach unten gehen müssen. Alle gemeinsam und weltweit! Wir werden alle aus unserem individuellen Traum ein Stück weit aufwachen! Uns wird unser egoistisches Leben, dass wir geführt haben, ganz deutlich bewusst werden. Wir werden feststellen, dass uns das nicht weitergebracht hat, da alles, was wir für wichtig empfunden haben, auch im nächsten Moment verloren sein kann. Denn nichts Materielle ist sicher und wird es auch nicht in der Zukunft sein. Es gibt keine Beständigkeit und es wird sie auch nie geben! Wer das denkt, wird seine Meinung ändern müssen. Übrig bleibt der Mensch, seine Familie und Freunde – die Gemeinschaft, die Liebe und Solidarität!

Ruck in der Gesellschaft spürbar

Momentan schon ist ein Ruck in der Gesellschaft und auf diesem Planeten wahrnehmbar. Die Gesellschaft definiert sich gerade neu. Wir werden uns, mehr den je, uns als Nation fühlen. Die Flexibilität Arbeitsplatz genießt immer mehr ein ganz anderen Stellenwert. Wir bekommen eine andere Arbeitskultur. Vieles lässt sich elektronisch erledigen, VR-Konferenzen und Vertragsabschlüsse via Blockchain, Home Office und unzählige andere Möglichkeiten, mit Abstand arbeiten zu können, formen und entwickeln sich. Neue Konsummuster werden entstehen. Globale Produktions- und Handelsketten werden abgelöst durch die Wiederentdeckung heimischer Alternativen. Die Gesellschaft bewegt sich weg von Massenkonsum und Wegwerf-Mentalität. Der Coronavirus reinigt Märkte und führt zu einem gesünderen Wirtschaftssystem. Unser Gesundheitsverständnis wird sich ändern. Wir werden viel mehr auf unsere Gesundheit wert legen und unsere gesunde Umwelt schützen sowie Innovation dazu voran treiben. Individuelle Gesundheit wird nicht mehr getrennt von Umwelt und Gesellschaft betrachtet.

Vielleicht werden wir (auf längere Zeit, vielleicht auch für immer) auf Großveranstaltungen verzichten müssen. Dafür werden kleinere Veranstaltung ihren Aufschwung erfahren. Klein, übersichtlich, ohne viel Gedränge – Qualität anstatt Quantität! Menschen werden grundsätzlich vorsichtiger und bewusster leben, denn COVID-19 wird uns noch lange nachhängen und das wird KEINER so schnell vergessen. Jeder von uns wird sein eigenes Traumata dazu entwickeln und lernen, damit umgehen zu müssen.

Nach Covid-19, ist vor einem neuen Virus

Wahrscheinlich werden wir alle irgendwann mit Health-Tracking-Systemen ausgestattet, damit weltweit ein Frühwarnsystem für Krankheiten garantiert werden kann. Denn nach Covid, ist vor einem neuen Virus.

Ich könnte stundenlang Szenarien entwickeln, aber ich belasse es erst einmal dabei. Wichtig ist, es wird immer weitergehen, solange wir uns nicht selbst ausrotten! Und wir brauchen Visionen, um uns voranzutreiben und um den Sinn des Lebens nicht zu verlieren.

Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende

Klar ist auch, es kann auch alles ganz anders werden. Sollten wir zeitnah eine Lösung gegen Covid-19 entwickeln, werden wir wahrscheinlich da weiter machen, wo wir aufgehört haben… ja vielleicht mit ein paar Abstrichen, aber dann wird es heißen: Das war ein Ende mit Schrecken, und kein Schrecken ohne Ende! Ich weiß ehrlich gestanden nicht, was besser wäre, oder ob es überhaupt dazu ein besser oder schlechter geben kann.

Und denken Sie daran: We’ll never walk alone!

Nachtrag: Übrigens, wer meint, das scheint hier alles nur negativer Unfug zu sein, der sollte sich einmal den interessanten Bericht vom renommierten Zukunftsforscher, Matthias Horx anschauen.
In dem Video von Quarks erfahren Sie, über die Länge der Pandemie und dessen neuesten Strategien dazu, einiges mehr.

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