Doppelt gemoppelt hält besser…

Veröffentlicht: 10. Juli 2019 in Veranstaltungen - Hintergründe
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An diesem Wochenende sind wir wieder doppelt unterwegs. Arnt und ich sind beim Festival Fantasia im Elbauenpark, Magdeburg, erstmalig mit unserem neuen Stand, vertreten. Und unsere Mitarbeiter sind auf einer Mittelalterveranstaltung in Rheine – gottlob, wie es sich recht schnell herausstellt!

Vorweg macht der Veranstalter aus Magdeburg ein Superhype aus der bevorstehenden Veranstaltung… es solle sich jeder farblich der Veranstaltung anpassen, Kühlanhänger müssen abgedeckt werden, am Besten gemäß der farblichen Abstimmung in grün und lila. Auch die marketingstrategischen Maßnahmen der Veranstalter sind im Vorfeld aufwändig und kostspielig. Der Informationsfluss ist fabelhaft. Wir haben letztendlich bestimmt 30 DIN-A-4-Seiten, gefüllt mit allen möglichen Informationen, auf dem Tisch liegen… nach den wesentlichen Infos, wie Anfahrt, Aufbau, Abbau, Öffnungszeiten usw. höre ich auf zu lesen, weil mir einfach die Zeit dazu fehlt. So bereiten wir uns zumindest mental auf ein tolles und umsatzreiches Wochenende mit vielen Besuchern vor.

Gottlob sind es nur zwei Tage – das Trauerspiel beginnt schon für viele Besucher vor den Toren des Geländes. Anderthalb Kilometer mit aufwändigen Kostümen benötigen sie, um zur Veranstaltung selbst zu kommen. Fotografen werden nur zugelassen, wenn sie zusätzlich zum Eintrittsgeld noch € 35,- auf den Tisch legen. Viele Fotografen drehen daher gleich an der Kasse wieder ab. So eine Veranstaltung lebt ausschließlich von Kostümträgern und Fotografen. Was man sich bei dieser Regel gedacht hat, kann ich daher nicht nachvollziehen.

Uns erreichen die ersten Meldungen schon ein paar Stunden später. Miri, die uns hilft und selbst aus der Szene Cosplay stammt, berichtet von ihren Freundinnen, die auf der Veranstaltung waren und völlig enttäuscht wieder abgezogen sind. Man muss als Besucher ein riesiges Gelände abgehen, um alles zu sehen. Für viele wurde dieser Umstand schon allein zur Tortur.

Am Anfang munkelte man davon, dass das Festival Fantasia in Richtung ELFIA gehen würde. Aber dem ist leider überhaupt nicht so! Allenfalls ist das Festival ein Mittelaltermarkt auf einem viel zu großen Gelände. Es kommt daher das gesamte Wochenende keinerlei Atmosphäre auf. In der Szene geht es wie ein Lauffeuer herum, nicht zur Veranstaltung zu kommen, weil es sich nicht lohnen würde. Miri bekommt die beiden Tage zig Meldungen auf ihr Handy geschickt.

Die Veranstaltungsflächen sind teilweise grauenvoll. Sogar auf einem Handballplatz werden Stände platziert. Auf einem anderen verwaisten Teil stehen Autos herum, die nun überhaupt nichts mit Fantasia zu tun haben und gar nicht ins Bild passen.

Einige Stände sind wirklich schön dekoriert und aufwändig gemacht… leider ist der Umstand nur bei vereinzelten Ständen vorhanden.

Die Bühne bleibt das gesamte Wochenende verwaist. Das Tagesprogramm im nervigen Singsanggedöns lädt auch nicht dazu ein – eher legt man sich dafür auf die Wiese und macht die Auge zu, um zu dösen. Und die Band am Abend, die mal ein wenig mehr powert, kann es dann auch nicht mehr retten.

Wir stehen neben der Bühne

Auch für uns lohnt es sich nicht. Aus einem 1-A-Standplatz wird ein Standplatz, weit ab vom Schuss. Nur wenige Besucher haben Lust, den weiten Weg über die Wiese anzutreten, um uns zu besuchen. Zumal wir in dieser Ecke mit drei einsamen Ständen stehen…

Vom Lauf, also Weg, fotografiert

Und Gott lob regnet es nicht so viel – sonst würden wir noch zusätzlich im Schlamm versinken und dann geht da keiner mehr über die Wiese. Wir stehen ausgerechnet am Kinderspielplatz. Zwischen verwaister Bühne und Kindergeschrei. Unser Produkt passt überhaupt nicht dazu, der Whiskystand neben uns noch weniger… Hier würde ich allenfalls eine Wurstbude hinstellen – das mögen Kinder immer. Daher macht Tobi vom Bratwerk, der einzige Wurststand gegenüber von uns, am Lauf gelegen, auch guten Umsatz. Alle anderen, auch die am Lauf stehen, drehen weitgehend Däumchen.

Wir halten uns an dem Wochenende penibel an die Dekorationswünsche des Veranstalters
Leider hat sich der ganze Aufriss nicht gelohnt

In Rheine, beim mittelalterlichen Salinenfest im Salinenpark, hingegen tobt der Mopp. Unsere Jungs haben alle Hände voll zu tun.

Direkt an der Saline stehen wir beim mittelalterlichen Salinenfest in Rheine

Und Rheine ist vom Gelände unschlagbar und wunderschön!

Wunderschön, der Salinenpark in Rheine
Salinenpark, Rheine
Salinenpark, Rheine

Das mittelalterliche Salinenfest in Rheine ist für uns an diesem Wochenende definitiv erfolgreich. Herzlichen Dank an alle Gäste und Besucher. Vielen Dank an den Veranstalter – tolle Organisation!

Für uns in Magdeburg steht fest, wir werden auch keinen zweiten Versuch starten. Das ist eine reine Kinderveranstaltung mit zig Kinderschminkbuden, die sich für uns und mit unserem Aufwand überhaupt nicht lohnt.

Und eins wird schnell in Magdeburg klar. Taxis scheint es nicht mehr zu geben. Schon gar nicht zu fortgeschrittener Stunde. Die Besucher haben daher echte Probleme, wegzukommen. Einen Shuttle-Service wird nicht angeboten und Bus und Bahn fahren nicht direkt in die Stadt, sie müssen sogar Umwege fahren, weil vieles durch Baustellen gesperrt ist. Keiner kann eine Auskunft geben, wie man vom Veranstaltungsgelände weg kommt. Mit Kostümen wird das daher zum einzigen Horror-Szenario. Auch wir laufen nach Veranstaltungsende 4,5 km, um in unsere Ferienwohnung zu kommen. Die Magdeburger selbst erzählen uns reihenweise, wie chaotisch die Taxisituation ist. Sie würden sich schon nicht mehr trauen, irgendwas zu trinken, denn man muss immer befürchten, kein Taxi zu bekommen.

Und wer mal in Magdeburg ist, bemüht euch gar nicht darum, ein Taxi bei der Taxigenossenschaft Magdeburg zu bekommen. Die sind so etwas von unfreundlich, überfordert und begriffsstutzig – es hagelt daher auch nur so negative Bewertungen.

Tja, das war’s wohl. Wir wünschen den Veranstaltern, die sich übrigens auf der Veranstaltung nicht bei uns vorgestellt haben, das Beste. Leider werden wir jedoch nicht mehr mit dabei sein.

Wenigstens war ein schöner Walking Act vertreten. Beim letzten Mal habe ich sie beim MPS gesehen.
Das Element dreht sich verzahnt in alle Himmelsrichtungen. Ich glaube, so etwas ähnliches ist auch bei unserem Stand fällig. 😉

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