Oft ist es ja so, dass Gefühle den Verstand ausschalten. Mir ist es schon so ergangen.
In diesem Fall handelt es sich um ein Lebewesen, dessen Zukunft von meiner Entscheidung abhängt. Es wird sich nie wehren können, es wird immer auf mich bzw. auf uns und unseren Entscheidungen angewiesen sein.
Vor zwei Tagen in der Nacht hat alles angefangen. Durch einen puren Zufall schaute ich der Kleinen direkt ins Antlitz.
Es dauerte nur wenige Sekunden und ich war unsterblich in die Kleine verliebt. Wir haben einen großen Hof, aber ein Hund fehlt. Seit ich denken kann, habe ich mit Hunden gelebt. Ein Hund an unserer Seite, das fehlt mir einfach. Da kam „sie“ gerade recht. Eine wunderhübsche Dame bringt mich um zwei Uhr nachts aus dem Konzept.
Am übernächsten Tag besuche ich sie und meine Liebe zu ihr nimmt schlagartig Gestalt an. Ich nehme extra kein Geld mit, denn ich will keine Entscheidung treffen, die Hals über Kopf getroffen wird.
Unser Leben ist turbulent und mit vielen Verpflichtungen verbunden. Oft sind wir bundesweit unterwegs. Alles eigentlich kein Problem, nur das Jetzt steht im Weg. Wir stehen quasi vor dem Weihnachtsmarkt und genau diese Zeit ist eine prägende Phase für diese junge Hundedame. Gerade dann braucht sie uns, gerade dann beginnt die Zeit von Welpentraining und Erziehung.
Ich schlafe darüber eine Nacht, doch das Gefühl zu ihr nimmt nicht ab. Mein Verstand jedoch ist stark und zeigt mir immer wieder auf, dass der Zeitpunkt einfach nicht der richtige ist. Ich schaue mich um und sehe sie schon herumtoben, in unseren Hosenbeinen hängen und nach Futter betteln. Sie ist es, sie habe ich gesucht und doch…
Ich kann ihr nicht gerecht werden, nicht jetzt und auch in den nächsten drei Monaten nicht. Es bricht mir das Herz – das Gefühl ist nicht anders als das, was ich einst verspürte, wenn ich geliebt habe und wusste, das geht nicht gut.
Arnt und ich schleichen um uns herum, keiner will was sagen oder die eigene Entscheidung aussprechen und doch weiß ich, Arnt denkt nicht anders darüber als ich.
Es muss meine Entscheidung sein, schließlich habe ich sie gefunden und mich in sie verliebt.
Diese blöde Liebe… die doofe Zeit, muss ich gerade jetzt so eingebunden sein? Ich suche einen Schuldigen, es gelingt mir nicht.
Verdammt! Mir fehlt die Idee, ich würde diesen Zwerg auf Händen tragen… wenn da nicht der Zeitpunkt wäre, der so falsch ist.
Ich will es nicht aussprechen, meine Entscheidung, doch ich habe sie bereits getroffen. Im Sinne der kleinen Maus – sie wird auch ein zweites Mal gefunden – aber von einem anderen liebenden Menschen. Sie wird es trotzdem gut haben und sie wird sicherlich geliebt werden. Ich gebe dich frei, du kleines Fellwunder. Mach es gut, aber wir werden dir nicht gerecht werden können.
Vielen Dank, liebe Familie Goldmann, dass ihr euch für uns die Zeit genommen habt. Die Erkenntnis ist nicht immer leicht, sie tut weh, gerade wenn Liebe im Spiel ist. Sie sorgt jedoch dafür, dass man die Augen zum richtigen Zeitpunkt öffnet.
Interessenten: Bei der Kontaktaufnahme in Sachen Rhodesian Ridgeback helfen wir gerne weiter.