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Journalistin Eva Dahlmann-Aulike von der Nordwestzeitung besucht uns, als wir uns mitten in den Vorbereitungen für das Elf Fantasy Fair Festival, kurz Elfia befinden. Sie hat uns durch Kleinanzeigen gefunden, in der wir aktuell Mitarbeiter und Aushilfen für verschiedene Veranstaltungen suchen. Ihr Vorgesetzter ist überrascht über unseren Wohnsitz in Altenoythe – er hätte ja noch gar nicht gehört, dass da so eine Firma ansässig sei. Zack, schon hat Eva Dahlmann-Aulike einen Auftrag – nämlich bei uns vorbei zu schauen, um mal abzuklopfen, wer wir überhaupt sind.

Und natürlich bemerkt sie gleich den angenehmen Geruch der Rinderbrüste, die sich zum Zeitpunkt ihres Besuches, in der BBQ-Dampflok befinden. Wir erzählen ihr, warum wir nach Altenoythe gezogen sind und warum wir diese Art Beschäftigung überhaupt angestrebt haben. 

Tätigkeitsbereiche und Veranstaltungen

Für viele Menschen ist es nicht vorstellbar, was wir tun und womit wir unser Geld verdienen. Vor einigen Tagen besuchte uns ein Nachbar, der dachte, wir verdienen mit Jahrmärkten und Kirmes unser Auskommen. Doch unser Wirkungskreis ist ein ganz anderer. Wir sind hauptsächlich auf historischen Stadtfesten, Festivals und einigen Mittelalterveranstaltungen zu finden. Zusätzlich bieten wir unser Können auf privaten Festlichkeiten als Partyservice / Catering an. Wir machen de facto also etwas ganz anderes als gewöhnliche Schausteller. 

Unsere Mitarbeiter schlafen auch nicht in Packwagen und sind durchgehend über Monate unterwegs. Wir fahren nach jeder Veranstaltung wieder nach Hause und wir übernachten in Hotels oder/und Ferienwohnungen. 

Unser Wohnmobil „belagern“ Arnt und meine Wenigkeit, um direkt am Veranstaltungsgelände zu sein, insbesondere, wenn mal etwas Außergewöhnliches passiert. Uns haben in der Vergangenheit Sturm und Hagel so einiges zunichtegemacht. Dann müssen die Verkaufsstände, auch wenn es mitten in der Nacht ist, sofort gesichert werden, damit nicht Menschen von herumfliegenden Teilen verletzt werden. 

Aber ich weiche vom Thema ab … die Zeitung hat einen Bericht über uns geschrieben und den stelle ich einfach mal hier ein. Als Headliner prangert ganz groß über dem Artikel: „Sau saugut verlegt Firmensitz von Rostrup nach Altenoythe„. Viel Spaß beim Lesen. 

Unsere neuen Kontaktdaten:

Sau-saugut
Angela Roesenberger & Arnt Schnicker-Roesenberger GbR
Zum Kellerdamm 5
D – 26169 Friesoythe

Mobil Office: +49 (0) 17 0 / 48 70 29 3

E-Mail:    info@sau-saugut.de
Web:       www.sau-saugut.de

Seit dem der Bericht viral gegangen ist, werden wir von vielen darauf angesprochen. Super, sagen wir da! Top Bericht, vielen Dank fürs Finden und Neugierig sein. Liebe Eva Dahlmann-Aulike, besser hätte ich es nicht auf den Punkt bringen können.

Wer den Bericht online lesen möchte, HIER findet ihr den Link dazu.

Ist ja nicht so, dass wir mal mehr Zeit hätten … nö, wir sind schon wieder voll im „Stress“ – hinter uns liegen mittlerweile zwei Veranstaltungen, wir bereiten schon ganz viel vor, basteln an irgendwelchen Ständen herum, stimmen am Bildschirm die ersten Plakat ab und sind, wie in jedem Jahr, auf Mitarbeitersuche. Bei uns fällt allerdings die Mitarbeitersuche etwas anders aus. Wir suchen nämlich nicht nur in Festanstellung, sondern auch schon die ersten Aushilfen für unsere Festivals.

Ebay Kleinanzeigen oder wie sie heute einfach heißen: Kleinanzeigen, steht bei uns für die Rekrutierung passender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daher hoch im Kurs.
Eine Suchanzeigen ist durch dessen Übersichtlichkeit und intuitiven Einstellmöglichkeiten, darin schnell platziert und in Windeseile spricht es sich bundesweit herum, dass wir auf Suche sind.
Uns bringen reine Jobportale an sich gar nichts, denn darin suchen Menschen nicht nach Stellen als Aushilfe auf Festivals und schon gar nicht Menschen, die in Festanstellung bei einem Eventcaterer anheuern wollen.

In diesem Jahr hatten wir allerdings anfängliche Schwierigkeiten, denn unsere Anzeigen in Kleinanzeigen wurden, ohne Vorwarnung, einfach gelöscht. Das hat unseren Jahresplan zunächst deutlich ins Wanken gebracht.
Wir stellen bei Kleinanzeigen Gesuche ein, die sich nur im Postleitzahlenbereich unterscheiden. Ergo hat das für Kleinanzeigen so ausgesehen, als ob wir den Channel zuspammen wollen.
Kurzerhand waren alle Anzeigen raus und unsere Arbeit von Stunden futsch. Das fühlte sich gleich nach Willkür an, denn wir wurden unzureichend darüber informiert – angeblich hat die angegeben Adresse der Anzeige mit unserem Impressum nicht übereingestimmt und das wäre nicht zulässig.
Natürlich suchen wir in bestimmten PLZ-Bereichen, schließlich sind wir bundesweit aktiv und suchen daher auch bundesweit. Ich gebe zu, ich war ziemlich sauer über die Vorgehensweise von Kleinanzeigen. Zumal die Anzeigen unser geistliches Gedankengut ist und auch Geld gekostet haben. Zudem hatten wir auch noch einen zusätzlichen Vertrag abgeschlossen, damit wir mit unseren Gesuchen immer gut gefunden werden können. Mit einem Mal 160 Euro futsch und keine Möglichkeit, unsere Anzeigen in gewohnter Weise zu schalten? Das wollten wir nicht einfach hinnehmen und das große Hin- und Her begann. Erst waren es hintereinander zwei Damen und dann kam Herr Kaiser an die Reihe. Etwas durchzusetzen, ohne die Geschäftsstatuten zu beeinflussen, erzeugt Ärger und beinhaltet viel Diskussionsgrundlage.
Aber und das muss ich offen eingestehen, Herr Kaiser ist in seiner feuerlöschenden Funktion richtig klasse gewesen. Nach und nach bekamen wir mit Kulanz, Hartnäckigkeit und Einsicht die sprichwörtliche Kuh vom Eis.

Uns bleibt als sau-saugut nun Kleinanzeigen erhalten und das ist sehr wichtig für uns. Schliesslich möchten wir, als bundesweit agierender Eventcaterer und Showgriller, so viele Menschen wie möglich erreichen.

Unser Dank geht an das Kleinanzeigen Team und an Herrn Kaiser! Beim nächsten Event sind Sie gerne unser Gäste.

Teil I: Ergebener Mitarbeiter

Veröffentlicht: 8. Februar 2025 in Allgemein
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Ein Erfahrungsbericht von einem Unternehmen, das sich unermüdlich für seine Mitarbeiter einsetzt und überzeugt ist, dass in jedem Menschen Potenzial steckt. Das Jahr fängt mal wieder mit gewissen Herausforderungen an, daher zunächst Teil I.

Unser langjähriger Mitarbeiter, wir nennen in kurz M., hat es nun, wie wir alle schon ahnten, doch nicht geschafft. Aber alles der Reihe nach.

M. hat offensichtlich eine Frau fürs Leben kennengelernt und sie vom Fleck weg geheiratet. Als wir sie kennenlernten, dachten wir noch, dass es M. guttun würde, er endlich einen Grund hat, sein Leben zu ordnen und seine Suchtprobleme zu lösen. Auch seine Mutter zeigte Zuversicht. Alles sah auch erst einmal danach aus. Wir hatten den Eindruck, dass er seinen Alkoholkonsum für seine Frau einschränkte und auch so einiges anderes endlich auf die Reihe bekam. Doch schnell wurde ersichtlich, er kann sich von seiner neuen Frau für die Zeit der Arbeit nicht trennen. Sein Handy klingelte im Minutentakt und er nahm rigoros all ihre Anrufe an, egal in welcher Situation er sich gerade befand. So telefonierte er in allen Lebenssituationen mit ihr. Er ließ jedes Werkzeug fallen oder unterbrach für ein Gespräch mit ihr gnadenlos die Gespräche mit Vorgesetzten oder Kollegen. Er telefonierte beim Essen, auch am Tisch im Restaurant, beim gemütlichen Zusammensitzen mit Mitarbeitern, er unterbrach Meetings für ein Gespräch mit seiner Frau und auch der Toilettengang hinderte ihn nicht daran, mit ihr zu telefonieren. Sie rief gnadenlos bei jeder Kleinigkeit an, auch nachts. Auch wenn sie genau wusste, dass er arbeiten musste, schellte sie rücksichtslos durch, um den neuesten Tratsch mit ihm zu teilen. Das Handy piepte und klingelte im Dauerbetrieb, viele in seinem Umfeld waren davon völlig entnervt. Er glänzte in solchen Momenten mit Abwesenheit und konzentrierte sich nur auf sie. Er nahm keine Rücksicht auf andere, entfernte sich für diese Momente auch nicht diskret, sondern telefonierte mit Freisprechfunktion lautstark mit ihr und störte damit alle anderen um sich herum. Unsere Teamgespräche, die fast immer von ihrem Anruf gestört wurden, verliefen gleich ab. Entweder redeten wir weiter, aber mussten immer wieder unsere Lautstärke auf die eindringliche Stimme seiner Frau anpassen – wir sprachen gewissermaßen gegen ihre Stimme an (und die Gute hat ein lautes rauchiges Organ) oder wir waren dazu gezwungen, das Gespräch zu unterbrechen, weil sie einfach zu vereinnahmend war.

Ein unhaltbarer und belastender Dauerzustand für uns, das können wir im Nachhinein so sagen. Zumal wir ihn auf sein Verhalten nur äußerst vorsichtig aufmerksam machen konnten. Er fühlte sich ständig angegriffen und war beleidigt.

Die Situation ist für alle angespannt und anstrengend gewesen. Was man nicht alles mitgemacht hat, um Mitarbeiter zu halten … 

Besonders nach seinem Sabbatjahr und mit seiner neuen Frau war M. wie ausgewechselt. Oft vermittelte er den Eindruck, mit seiner Situation überfordert zu sein. Sie vereinnahmt ihn derart stark, dass er keine Chance mehr hat, er selbst zu sein. Ob tagsüber oder nachts, ihr scheint es bis dato egal zu sein, zu welchem Zeitpunkt sie ihn in Anspruch nimmt. Der arme Kerl. Er ist ihr völlig ergeben und hörig …

Ein Jahr hat er nach seiner Pause bei uns durchgehalten. Es war für uns ein Jahr mit Hoffnungen und vielen neuen Eindrücken sowie Herausforderungen, die wir nun für immer an acta legen müssen. Es fällt uns schwer, denn wir setzen uns für unsere Mitarbeiter ein, wir glauben an sie. Wir bauen auf sie, geben die Hoffnung nie auf und machen auch so einiges mit.  Aber wenn wir nur noch zurückstecken müssen, die Arbeit darunter leidet und wir nur noch drumherum planen müssen, dann ist es endgültig Zeit, sich zu trennen. 

Wir sagen danke, für viele Jahre Treue und Unterstützung. Und wir sagen nun endgültig adieu und wünschen M. viel Glück, Zufriedenheit und alles Gute.

Gefühlt befinde ich mich noch gar nicht in Weihnachtsstimmung, obwohl rings um uns herum schon alle Häuser geschmückt sind und die Weihnachtsmärkte schon Volldampf fahren. Ja auch wir sind bereits wieder mit Sau vom Spieß auf dem Weihnachtsmarkt in Konstanz vertreten. Heute feiern wir Halbzeit, die Hälfte des Weihnachtsmarktes ist geschafft. Mit dem Wetter haben wir bis jetzt Glück, bisle usselig aber der Glühwein nebst Sau vom Spieß geht ja immer.

Wenn ihr in der Nähe seid, dann kommt vorbei. Dieser Weihnachtsmarkt ist wirklich sehr schön, insbesondere die Beleuchtung, die macht schon einiges her.

Die Wetterpropheten sprechen von milden Temperaturen, schade eigentlich. Ein wenig Schnee würde die weihnachtliche Stimmung erst so richtig entfachen. Egal, trotzdem verzaubert der wundervolle Weihnachtsmarkt am See die Besucher jedes Jahr aufs neue in Konstanz. Tauchen Sie ein in eine zauberhafte Welt aus Lichterglanz, weihnachtlichen Spezialitäten, Kunsthandwerk und Leckereien.

Dreimal dürft ihr raten

Veröffentlicht: 24. Oktober 2024 in Allgemein
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Nun hat all die Spekulation ein Ende. Der Grund, den wir vermutet hatten, stimmt also tatsächlich: Geldgier & Spekulationswahnsinn. Unser alter Hof steht bereits zum Verkauf im Netz und wird für über 600.000 Euro angeboten. Na dann mal viel Spaß mit dem Verkehr vor der Tür, den nassen Wänden und den maroden Nebengebäuden, inklusiv massiv vielen Mäusen und anderem Getier. 

Arnts Schwester ist auf Nimmerwiedersehen verschwunden – gemeldet hat sie sich bei uns auch nicht mehr und die gesamte Familie weiß nichts. Dramatisch, wie Menschen plötzlich nicht mehr das sind, was sie mal waren. Insbesondere, welche Werte und Ideale mit einem Fingerschnipp zerstört sind. Das, was ihr immer besonders wichtig war… alles ist mit einem Schlag einfach weg. Ihre Schulden bei uns, sie bleiben …

Vattern Schnicker reibt sich an unserer alten Adresse auf, die noch überall vermerkt ist. Herrschaftszeiten, jetzt wird aber mal eine Nachtschicht eingelegt 😉 Gut Ding will Weile haben.

Die Papageien von Arnts Tochter bekommen nie Junge – all ihre Zuchtträume sind damit zerschlagen. Na dann muss wohl auf den nächsten Geier gesetzt werden, vielleicht klappt es ja dann damit.

Wir ersticken weiterhin in Arbeit – also ganz der normale Wahnsinn und ansonsten ist alles wie immer. 

Nein, zwei außerordentlich schöne Begebenheiten sind auch passiert. Arnts Tochter Vivian hat uns tatkräftig bei einem Catering unterstützt und Birgit (Mama von Vivi und Miri) hat uns gemeinsam mit Vivian und Steffen auf dem Elfia besucht. Wir hatten uns schon sehr lange nicht mehr gesehen und das Wiedersehen war daher erstens ohnehin mal endlich fällig 😉 und zweitens hat uns das Wiedersehen mega gefreut.

Und unser Großer Schweizer Sennenhund … der ist nun ausgewachsen und hüpft fröhlich vergnügt herum. Manchmal nehme ich den Lufthauch um mich herum wahr und weiß damit, wie hoch der gesprungen ist – der Idiot.

Auf dem ersten Bild ist er noch klein. Auf dem zweiten hingegen schon groß 🙂

Heute war das mal ganz kurz und schmerzlos. Übrigens, wir fühlen uns in unserem neuen Zuhause echt wohl. Wir dürfen nur die ganze Arbeit, die noch auf uns wartet, nicht immer die Beachtung schenken. Manchmal muss man einfach mal loslassen dürfen.

Bald mehr. Bleibt gesund und zuversichtlich.

Alt gegen neu oder der Wahnsinn hat ein Ende

Veröffentlicht: 1. Oktober 2024 in Allgemein

Update! Wir werden die Vornamen von den Hofbesitzern unkenntlicher gestalten, indem wir nur noch von S. und J. aus W. berichten.

Es gibt doch noch einen dritten Teil, es beschäftigt mich einfach noch zu sehr.

Nun ist es vollbracht. Heute geben wir den Hof an die Altbesitzer zurück. Sie erscheinen mit Rechtsanwalt … lächerlich, sie fotografieren jeden Nagel … Was meinen die eigentlich, wie wir den Hof verlassen würden? Oder wovor haben die Angst? Ob sie ein schlechtes Gewissen haben, weil sie unsere Heimat und unseren Traum zerstört haben? Oder wollen sie einfach nur auf die Kacke hauen und erhoffen sich womöglich, uns noch richtig viel Geld aus der Tasche ziehen zu können? Letzteres vermuten wir alle. Wir haben noch einmal alles gestrichen, denn wir geben „unseren“ Hof so zurück, wie wir ihn bekommen haben. 

Ich weiß nicht was aus „unserem“ Hof 😢 werden wird. Vielleicht wird er abgerissen … oder es ziehen andere Menschen mit Träume ein, vielleicht auch überhebliche und abgestumpfte Snobs … ich kann nur wünschen, dass der Hof von normalen Menschen bezogen wird, die es zu schätzen wissen, was dieser Hof zu bieten hat. Unsere Nachbarschaft hat auf jedem Fall liebenswerte Menschen verdient. Das sind durchweg so herzliche und liebe Menschen – alle durch die Bank. 💖 Wir werden euch vermissen …

Wir haben viel erlebt auf diesem Hof – auch Corona mit seinen Schattenseiten. Aber wir lernten auch viele Leute kennen, als wir den Popup-BBQ-Hof wegen Corona betreiben mussten. Zurückblickend verbrachten wir eine wunderschöne Zeit auf diesem Hof. Mit der Unterschrift zum Vorvertrag erfüllte sich ein lange gehegter Traum von uns: in den Norden ziehen zu wollen. Wir haben es bis jetzt nicht bereut, diesen Schritt mit allen Konsequenzen gegangen zu sein. 

Ja, es ist uns jetzt schwergefallen, loszulassen. Wir mussten uns immer wieder die Vorteile, die ein Nichtkauf mit sich bringt, vor Augen führen, um nicht todtraurig über den Zwangsverlust zu werden. Und mitten in der Saison nicht nur privat, sondern auch mit der Firma umziehen zu müssen, das hat uns einiges abverlangt und extrem viel Geld gekostet. Denn auch unser neuer Hof musste von Grund auf renoviert werden. 80 % leisteten wir in Eigenleistung, denn auf Handwerker wollten und konnten wir uns doch nicht verlassen. Dieter, der Vorbesitzer, hat noch zusätzlich für Verzögerung gesorgt und wir konnten nicht, wie planmäßig, in einer ruhigeren Zeit umziehen. Dieter hat trotzdem alles gegeben, damit wir einziehen konnten. Was für ein Chaos, bis wir alles unter Dach und Fach hatten.

Doch unser neuer Hof gibt alles … um uns zu gefallen. Der Garten ist im Sommer echt schön geworden … und was habe ich am Anfang darüber geschimpft. Im Haus ist alles super gemütlich geworden. Wir können den Hof immer mehr annehmen und so langsam aber sicher verspüren wir Heimat, wenn wir auf unser Gelände auffahren. 

Und jetzt mal ganz ehrlich. Unser alter Hof war zwar schön … zumindest das Haus, aber alle Stallungen sind runter, verfallen langsam und überall dringt Wasser ein – auch im Haupthaus. Ich habe jetzt erst noch neue Stellen gefunden, wo das Mauerwerk nass ist.

Überall diese Risse, von der Decke bis zum Boden. Draußen dieser Schlamm … und die Wiese im Garten ist seit Jahren vollgesogen mit Wasser, unser Keller unter der Scheune steht ständig unter Wasser. Und dann der massive Straßenverkehr auf der Westerstederstraße – der hat extrem zugenommen und man fühlt sich sogar sonntags wie auf der Autobahn. Es ist kaum noch zum Aushalten. Und die Motorradfahrer nutzen die Straße als Rennstrecke und drehen noch mal so richtig auf, wenn sie an unserer Hausnummer 20 vorbeisausen. 

Nein, es reicht. Wir sind mittlerweile beide froh, dass wir dieses Haus hinter uns lassen. Wir tun das Richtige. Hätten wir es gekauft, dann wäre viel Geld geflossen, nur weil man in Bad Zwischenahn gekauft hat. Überall anders sind die Preise bei weitem nicht so überkandidelt. Zumal der Besitzer uns mit dem Haus acht Jahre lang völlig allein gelassen hat. An nichts hat er sich beteiligt. So ist alles mehr und mehr gealtert und wir durften dabei zuschauen. Und gut, dass wir nicht nervös geworden sind und selbst Hand angelegt und investiert haben. Darauf haben die nur gewartet. Wir machen alles schick und dann springen die kurz vor dem Lokus vom Kaufvertrag ab und bieten es überteuert auf dem Markt an … nix da! 

Wir haben alles richtig gemacht – wir hatten den richtigen Riecher. Und wieder bewahrheitet sich der Satz, dass für eine Tür, die sich schließt, andere aufgehen. Und ja, so ist es: In allem Negativen verbirgt sich auch etwas Gutes. Ich bin, bzw. wir sind uns inzwischen sicher, für uns ist das so, wie es ist, viel besser. 

Lange Rede, kurzer Sinn: Adieu, Westersteder Straße 20 in Bad Zwischenahn. Es war zwar schön mit dir, aber nun wollen wir zur Ruhe kommen und uns nicht länger mit solchen abgehobenen, geldgierigen und vielleicht auch verbitterten Menschen abgeben. 

Jetzt leben wir auf UNSEREM Hof und wenn wir hier die Haus- oder Dielentür öffnen, dann hören wir allenfalls zwitschernde Vögel, muhende Kühe und bellende Hunde und nur gelegentlich ein Auto. Hier werden wir endgültig alt werden. Und unsere Freunde aus Bad Zwischenahn, die bleiben uns weiterhin treu – die kommen uns allesamt in unserer neuen Heimat besuchen.

Sonnenuntergang - zwischen den Hofgebäuden hindurch fotografiert.

☝️Liebe neue Nachbarschaft: Wir hörten ja bereits von einigen von euch, dass ihr uns bereits im Netz aufgespürt habt und mitlest. Mal für alle anderen Lesenden: Als wir in Wacken mit vier Verkaufsständen vertreten waren, kamen Leute auf uns zu und stellten sich als neue Nachbarschaft vor. Irre oder nicht? 

Aber zurück zu unserer Nachbarschaft: Wir melden uns kurzfristig bei euch, um uns endlich einmal bei euch vorzustellen. Jetzt werden wir endlich Zeit finden und wir sind schon sehr gespannt auf euch alle. 

Mal wieder Ursache und Wirkung

Veröffentlicht: 28. Mai 2024 in Allgemein
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Update! Wir werden die Vornamen von den Hofbesitzern unkenntlicher gestalten, indem wir nur noch von S. und J. aus W. berichten.

Teil II ein nicht endend wollenden Tragödie – oder die nächste Begebenheit, die uns wieder um eine Erfahrung reicher macht.

Wir berichteten im letzten Kapitel darüber, wie man einen fast gekauften Hof im letzten Moment noch verlieren kann. Menschen schaut man halt immer nur vor dem Kopf. Doch wie sagt man auch immer so schön? Wer weiß, wofür es gut ist. Dieser Dauerlärm von der Straße und die Tatsache, dass wir mit dem Hof tiefer liegen, als die Straße, das sind nur zwei Gründe von vielen, die ich dazu schon einmal aufzählen kann. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir hier einmal richtig von Regenmassen getroffen werden. Und dann saufen wir definitiv ab, denn es fließt, wegen fehlendem Abfluss nichts ab. Als der Dauerregen auf uns niederprasselte, lagen vor der Haustür und der Scheune bereits Sandsäcke – die liegen da ja nicht umsonst.

Und dieser Lärm von der Straße, der stresst nur noch. Diese mittlerweile maroden Stallungen und Nebengebäude, sowie rundherum kaputte und viel zu kleine Dachrinnen … Wir müssten, damit wir rangieren können, den Hof pflastern und in der Scheune einiges umbauen, damit die Firma überhaupt noch hineinpasst. Das kostet alles nur Unmengen an Geld. Wahrscheinlich haben die Hofbesitzer aus W. uns mit ihrer Sturheit und Gier hervorragend in die Karten gespielt. Wir können wohl dem Ehepaar J. und S. offensichtlich sogar dankbar dafür sein, hier nicht wohnen bleiben zu müssen.

Für unsere Firma passt es vorn und hinten nicht mehr. Dann diese enge Einfahrt … irgendwann wird uns hier einer draufbrettern, das ist sicher. Die fahren hier alle, wie die Irren. An eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h hält sich keiner und die Motorradfahrer fahren mit heulendem Motor und auf dem Hinterrad die Straße hoch und runter oder schießen mit 180 km/h an dem Hof vorbei. Echt, das ist hier nur noch der helle Wahnsinn.

Um den Garten wird es sehr schade sein. Er ist in den letzten Jahren wunderschön geworden. Alles ist natürlich zugewuchert, es gibt kaum noch ein freies Plätzchen. Das wird der Dame des Hauses sicherlich ein Dorn im Auge sein, wenn wir hier gehen. Wie ich sie kenne, wird sie alles dem Erdboden gleich machen. Traurig, dass die Menschen auch im Hinblick auf Natur abgestumpft sind und Gärten nur noch praktisch, ohne Unkräuter haben zu wollen, bewirtschaftet werden. In so einigen Gärten beobachte ich immer wieder, wie da tonnenweise der Kies angeschleppt und verarbeitet wird. Das ist widernatürlich und sieht obendrein nur hässlich und kalt aus. Und es trägt zur Klimaerwärmung bei. Aber der Bequemlichkeit der Menschen entspricht es … sie brauchen dadurch nur noch wenig tun und das, was angepflanzt wird, darum müssen sie sich allenfalls kümmern, wenn es zu trocken wird, eingegangen ist und herausgerissen werden muss.

Aber zurück zum Thema. Ich muss, ob ich es will oder nicht, den alten Garten loslassen. Ich schneide z.B. in diesem Jahr die etlichen Kilometer Buchsbaumkugeln und Buchsbaumhecken nicht mehr. Ich habe es bis heute geschafft, dass der Buchsbaum, obwohl er von Schimmel und Zünzler seit Anbeginn betroffen ist, sich hält und schön aussieht. Das war mordsmäßig viel Arbeit. Ich hatte sogar Fachleute von der Universität Oldenburg bei mir – diesen Aufwand habe ich betrieben, um den Buchsbaum halten zu können … egal – jetzt beginnt ein neues Zeitalter und ich lasse nun endgültig los.

Unser neuer Hof

Wir sind bei dieser dramatischen Lage natürlich nicht untätig geblieben und haben uns auf die Suche nach einem adäquaten Ersatz gemacht. Das hat zusätzlich für graue Haare gesorgt. Denn der Markt ist gesättigt, in den Wintermonaten sind kaum neue Angebote dazugekommen. Einige sind überteuert gewesen, andere baufällig oder nicht passend für die Firma oder für uns … Unsere Ansprüche sind breit gefächert. So etwas findet man nicht einfach und auch nicht schnell. Die Stolperfallen waren bei der Suche nach etwas Neuem gleich für uns präsent. Es gab Phasen, in denen wir fast aufgegeben hätten, denn irgendwie wollte es nie so richtig klappen. Wir mussten sogar einen Notartermin wegen fehlender Baugenehmigung in letzter Sekunde absagen.

Letztendlich sind wir fündig geworden. 20 km von unserem jetzigen Hof entfernt wartet unser neuer Hof schon auf uns. Momentan sind die Handwerker drin und machen alles schön, bauen so um, dass alles für uns passt. Dieser Hof ist perfekt für die Firma, alles ist gepflastert, sodass auch unsere Fahrzeuge rangieren können, ohne im Schlamm stecken zu bleiben. Der Hof ist um einiges größer und diese Größe ist für unseren Betrieb echt notwendig.

Kleine Mankos sind vorhanden. Der Vorbesitzer, Landmaschinenmechaniker, ist bislang nicht gänzlich ausgezogen. Er hat extrem viel um das Gelände, den Garten und in der Halle gelagert … Landmaschinen, Maschinenteile, Achsen und entkernte Lkws sowie lauter Anhänger und Traktoren stehen herum. Viele sagen, er würde es nicht rechtzeitig schaffen, alles in sein neues Domizil mitzunehmen. Ich bin zuversichtlich, dass er es bis zum angegebenen Zeitpunkt durchaus schaffen kann. Wir haben ihm eine großzügige Frist gesetzt und vereinbart, dass er zumindest das Haus und die Diele zu räumen hat. Das hat er auch sorgsam erledigt. Daher bin und bleibe ich zuversichtlich für den Rest. Er hat sein Wort gegeben und er ist noch vom alten Schlag. Für ihn ist ein Handschlag so verbindlich wie für andere eine Vertragsbindung. Er wird sich daran halten – ich bin mir sicher 😃

Und das andere Manko ist der Garten. Dieser neue Garten ist wahllos bepflanzt worden und kurz vor dem Verkauf haben die Hofbesitzer offensichtlich gemeint, ein Kahlschlag täte dem Garten gut. Leider musste auch ein Stück Wald, also wertvolle, Sauerstoff und Schatten spendende Bäume weichen. Meines Erachtens hat er davon ein wenig zu viel bekommen. Der Garten schirmt bisher nicht genügend ab und von überall her können Neugierige hineinschauen. Aber gut, das ist das kleinste Problem, es wird sich alles fügen. Ich hoffe einfach, dass der Garten, wenn ich noch so einige Veränderungen vornehme und auch notwendige Stauden einpflanze, mit den Jahren Gestalt annehmen wird.

Da ich dieses Jahr 60 Jahre alt werde, hoffe ich, dass ich noch einige Jahre haben werde, um den Garten so zu genießen, wie wir uns den letztendlich in unseren Visionen vorstellen.

Aber es geht offensichtlich bei uns nie ohne Handicaps.

Das Wohnhaus muss renoviert werden und beim Tapeten abreißen kamen einige Schimmelflecken zum Vorschein. Wir mussten den schimmeligen Putz bis auf die Grundmauern beseitigen. Und aus schnell fertig werden wurde dann doch nichts. Erst lief es gut an, mit unseren Handwerkern. Doch inzwischen treten da unschöne Ungereimtheiten zutage. Unsere Handwerker lassen sich viel Zeit – oft zu viel – und präsentieren ständig neue Ausreden, um nicht zu erscheinen, herumzutrödeln oder früher Feierabend machen zu können. Aber wenn es um das liebe Geld geht, dann müssen wir funktionieren, wenn es sein muss, auch nachts. Dass sie nur bedingt funktionieren, wir deswegen in Zeitdruck geraten und uns das eine Menge Geld kostet, das ist ihnen offensichtlich überhaupt nicht bewusst oder auch völlig egal. Und das verärgert uns, denn wir haben darauf immer nur bedingt Einfluss.

Wir machen laufend die Faust in der Tasche, damit bloß keine Missstimmungen entstehen. Heute sind die Menschen nämlich recht merkwürdig geworden. Mit vielen kann man gar nicht mehr gerade aus und normal reden. Mit einigen Kandidaten muss man extrem vorsichtig umgehen, weil man sonst damit rechnen muss, dass die sich womöglich vor den nächsten Zug werfen. 🤣 Ich lache jetzt zwar darüber, aber es ist leider gar nicht zum Lachen. Ein gewisser Teil der Menschen fordert nur noch, sie können zwar minutiös ihre Rechte aufzählen, aber ihnen fehlt es gänzlich an Motivation, Engagement, Fairness und Ehrlichkeit. Und bedauerlicherweise fehlt ihnen oft auch das notwendige Wissen. Sie wollen und fordern, aber geben und leisten nichts dafür, und das ist für uns belastend.

Wir versuchen daher so viel wie möglich selbst zu machen, um so autonom wie möglich zu bleiben. Wir haben einfach keine Lust auf diesen zermürbenden Kram. Und das, wo wir ohnehin schon am Limit kämpfen und keine Zeit haben … es ist schier zum verrückt werden.

Diese Schwurblerin, wovon ich im letzten Beitrag berichtete, ihr könnt euch sicherlich noch daran erinnern – lange Rede, kurzer Sinn – Arnt hatte ausgerechnet ihr Geld geliehen. Das macht man so in der Familie, sich gegenseitig zu helfen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Das Geld sollte jedoch bereits im Januar zurückfließen. Bis vor einer Woche haben wir vergeblich versucht, die Dame über alle Kanäle zu erreichen, und vom Geld ist natürlich bis dato nichts zu sehen.

Da ist er wieder, der rote Faden … sogar enge Familienmitglieder lassen sich verleugnen. Wenn’s ums liebe Geld geht, hört eben jede Freundschaft und oft auch der Familienverbund auf. Uns scheint das Thema immer wieder zu begegnen. Vor nicht allzu langer Zeit war es noch der Grill, den wir verliehen und nie wieder zurückerhielten. Letztes Mal waren es die Hofbesitzer von unserem nicht gekauften Hof und dieses Mal … na ja, ihr lest es ja gerade selbst. Spannend oder nicht? Sind wir vielleicht doch zu gutmütig? Aber Hilfe ausschlagen, wenn man weiß, man kann helfen? Das fühlt sich für uns beide nicht gut an – das sind wir nicht. Und nein, wir helfen ganz sicher nicht, weil wir allen nur gefallen wollen. Wir helfen, weil wir eine Notwendigkeit erkennen.

Uns fehlt momentan trotzdem eine Menge Geld, das wir für den neuen Hof einsetzen wollten. Und die gute Dame macht sich einfach einen schlanken Fuß. Vor zwei Wochen mussten wir deswegen den Anwalt einschalten, denn wir müssen das Geld natürlich formell einfordern und wenn es sein muss, auch einklagen. Wir können und wollen sie nicht aus ihrer Verpflichtung entlassen. Übrig bleibt eine neue Erfahrung und die nächste bittere Erkenntnis, bloß niemanden zu glauben, wenn es um das liebe Geld geht. Man könnte darüber verbittern oder nur noch wütend sein. Aber würde sich daran dann etwas ändern? Nein! Also bleiben wir zuversichtlich und drehen solchen Begebenheiten den Rücken zu. Wir sind nicht der Auslöser, bzw. die Ursache. Wir müssen nur einmal mehr die Wirkung wegstecken. 😑

Dazu fällt mir etwas sehr Treffendes von Seneca aus den Abhandlungen „Über die Kürze des Lebens“ ein: „All jene, die dich zu sich rufen, zerren dich von dir selbst weg.“ Darüber ist es wert, noch einmal genauer nachzudenken, denke ich 😃.

Und ja, da sind ja auch noch unsere Veranstaltungen und Cateringaufträge, die wir parallel dazu noch haben. Und Quentin, unser Großer Schweizer Sennenhund, der bei uns als Welpe im Februar eingezogen ist und seitdem alles auf den Kopf stellt … Im nächsten Beitrag erzählen wir euch mehr davon und auch noch mehr von unserem neuen Hof.

Bleibt bis dahin gesund und zuversichtlich. Und bei Problemen, nehmt öfter einmal die Astronauten-Perspektive ein, um euch von der Verkopfung zu befreien. 😉

Update 10.12.2024! Wir werden die Vornamen von den Hofbesitzern unkenntlicher gestalten, indem wir nur noch von S. und J. aus W. berichten.

Es ist so weit! Wir haben es bereits angekündigt und nun wollen wir einmal ausgiebig aus dem Nähkästchen plaudern. Seit letztem Jahr hat sich einiges bei uns verändert.

Von Spekulationssteuer hat wohl jeder schon einmal etwas gehört. Sie wird erhoben, wenn man ein Objekt (Haus / Wohnung) erwirbt, selbst jedoch nur kurzfristig oder nie darin gewohnt hat und mit Gewinn schnell wieder verkaufen will. Auch wenn man eine Hypothek zu früh bei der Bank ablösen möchte, dann drohen Vorfälligkeitszinsen.

Beides führt dazu, dass wir für die aktuellen Hofbesitzer bereit sind, diesen Hof zunächst nur zu mieten, um ihn im Jahr 2023 zu übernehmen. Wir setzen mit den Hofbesitzern dazu vertraglich alles notariell auf, erstellen einen Vorverkaufsvertrag und vereinbaren, dass wir jährlich eine nicht erheblichen Betrag auf unseren zukünftigen Hof anzahlen.

Dann kommt Corona… Corona hat alles verändert, auch die Menschen…

Als Corona beginnt und wir in den ersten Lockdown gehen müssen, versagt unsere Heizung auf dem Hof. Gottlob finden wir Handwerker, die trotz Corona-Ausbruch bereit sind, unsere defekte Heizung austauschen. Wir handeln mit dem „NOCH-Hofbesitzer“ einen Deal aus, indem wir die Hälfte der Kosten für die Heizung tragen. Schließlich wollen wir den Hof ja bald selbst übernehmen… J. hält noch einen großen Vortrag, nach dem Motto, wenn wir in Zeiten von Corona mal Schwierigkeiten bekommen würden, die Miete zu bezahlen – dass sei dann nicht schlimm, wir könnten es dann einfach später bezahlen… heute wissen wir, dass diese Aussage in geistiger Umnachtung passiert sein muss.

Jeder … Nein, viele müssen jonglieren, um diese unwirkliche Pandemie-Zeit irgendwie zu meistern oder auch zu überstehen. Was auch immer passiert in den Zeiten von Corona, alles verzögerte sich, viele können bzw. dürfen nicht mehr arbeiten, auch wir nicht. Es herrscht absoluter Stillstand, Läden und Restaurants müssen schließen, Städte verweisen und veröden … Hoffnungslosigkeit, Ahnungslosigkeit, politische Fehler, Lockdown, Krankheit, Tod, Vereinsamung belasten die Gesellschaft … Es ist und bleibt eine ganzheitliche Katastrophe. Der Staat hüllt sich zu viel in Schweigen und keiner weiß wirklich, wie lange Corona und die Auswirkungen noch dauern werden. Die einen fühlen sich vom Staat bevormundet, die anderen fühlen sich allein gelassen. Spekulationen machen sich in der Gesellschaft breit, einige driftet völlig ab und etliche werden zu Schwurblern und Möchtegernexperten, die zu Verschwörungstheoretiker mutieren und als bedenkliche Querdenker enden. Im Nachhinein kann man durchaus vom absoluten Chaos reden – und es wirkt lange nach und ist noch heute deutlich spürbar.

Auch unseren „Noch-Hofbesitzern“ merken wir inzwischen die Angespanntheit an, wir befinden uns im zweiten Jahr Corona und kein Ende ist in Sicht. Sie reagieren auf alles Mögliche ungeduldig und ungehalten. Ihnen passt es zum Beispiel nicht, dass wir kurzerhand unseren Popup-BBQ-Hof hier auf unserem Grundstück geöffnet haben, um wenigstens darüber Umsätze zu generieren. Wir hätten dazu um Erlaubnis fragen müssen, so ihre Argumentation. Scheinbar haben sie vergessen, dass wir diesen Hof bald übernehmen sollen.

So lernten wir sie nicht kennen … scheinbar geht auch an Ihnen Corona nicht spurlos vorüber. Doch wir bringen weiterhin das notwendige Verständnis dafür auf. Wir können es zumindest nachempfinden, denn beide sind selbstständig tätig und in Ballungsgebieten wie W. sind Corona und die Auswirkungen sicherlich deutlicher spürbar als auf dem Land. Wir sind daher froh, in diesen Zeiten auf unserem zukünftigen Hof auf dem Land leben zu dürfen. 2022 kommt J., der Hofbesitzer bei uns vorbei, um sich den Hof anzuschauen. Er wird von einem uns nicht bekannten Mann begleitet. Sie rennen gemeinsam im Schweinegalopp durch die Räumlichkeiten und sind so schnell verschwunden, wie sie gekommen sind. Angeblich wollte er sich einmal über den Zustand des Hauses informieren – aber gefragt hat er nichts und wissen wollte er auch nichts. Wir bekommen heraus, dass es sich bei dem Mann um einen Makler aus Papenburg handelt. Erste Zweifel stellen sich bei uns ein – wir übergehen sie, weil wir mit anderen Dingen beschäftig sind.

Corona ist noch nicht ganz vorbei, da kündigt sich schon die nächsten Katastrophen an: Russland erklärt der Ukraine den Krieg, Rezession droht, die Energiekrise zwingt viele letztendlich in die Knie. Das Chaos – es bleibt. Die Gesellschaft – sie ist zerrissen und spaltet sich immer mehr.

Auch wir bemerken diese Teilung… wir vermeiden jegliche Diskussion über politische Themen in der Familie. Einige vertreten inzwischen merkwürdigste Ansichten. Eine uns nahestehende Person kündigt sogar ihre Bankkonten in Deutschland und transferiert ihr komplettes Vermögen ins Ausland. Mein Zahnarzt hat selbiges getan – mir ist schleierhaft, wie man als Intellektueller und Akademiker so massiv abdriften kann. Aber zurück zum Thema, diese besagte Person spekuliert nun mit Bitcoins und Co. und anderen dubiosen Investments. Ihre Aufträge im Bereich Unternehmens-Coaching stagnieren offensichtlich mehr als gewünscht in den Zeiten von Corona. Stattdessen versucht sie sich in Sachen Frauen_in_Führung. Beziehungsweise sie versucht über Frauen, die gerne in Führung gehen wollen, aber es offensichtlich nicht auf die Reihe bekommen, ihr Geld zu verdienen. Für die Unterstützung, unzufriedenen Frauen in Führungspositionen zu verhelfen, verlangt sie eine Menge Geld – das Geschäftskonstrukt erinnert stark an das Tannenbaumprinzip. Denn diese Frauen müssen vorab einen nicht unerheblichen Geldbetrag leisten, bevor sie von ihr gecoacht werden…
Wir sagen nichts und vermeiden es, darüber mit ihr zu sprechen. Ob es Frauen gibt, die sich darauf einlassen? Das wissen wir zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich.
Ihre Auftritte in den sozialen Medien wirken plump und alles andere als professionell. Sie wirken eher altbacken und zeigen kaum den erhofften Zuspruch. Die Likes für ihr Postings sind an einer Hand abzuzählen. Und Kommentar erfolgen auf ihre Postings oft gar nicht und in Facebook kommentieren auch einige, dass ihnen das Angebot zu dubios erscheint. Ihre Auftritte enden bei Tiktok, um da genügend Hilfesuchende und orientierungslose Frauen zu rekrutiere. Das ist das völlig falsche Klientel, der verkehrte Ansatz und mit ihr als Person, repräsentiert sie dieses Thema nicht annähernd. Mir tut sie nur noch leid. Sie scheint um jeden Cent kämpfen zu müssen. Vom Golfplatz, schnieker Wohnung, edlem Businessoutfit und dickem BMW auf Tiktok zu enden, das ist bitter.

Auch wir müssen jonglieren, um die umsatzlosen Coronazeiten zu überstehen. Unsere Ersparnisse gehen komplett für Corona drauf. Gottlob schaffen wir trotzdem alles, wie geplant. Es ist Februar 2023. Wir nehmen Kontakt zu unsern „Noch-Hofbesitzern“ auf, um daran zu erinnern, dass die Hofübernahme ansteht und wir gerade dabei sind, alles Erforderliche dafür einzuleiten. Als Ende März alles in trockenen Tüchern ist, informieren wir darüber gleich unsere „Noch-Hofbesitzer“. Die erhoffte Reaktion bleibt allerdings aus. Wir versuchen es monatelang auf allen Kanälen. Es passiert einfach nichts, es erfolgen keinerlei Erklärungen oder Statements. Bald bemerken wir, dass wir telefonisch, per E-Mail, per WhatsApp schlicht und einfach blockiert werden.

Bestätigt werden unsere Befürchtungen, als sich ein Makler bei uns meldet, mit der Bitte, sich den Hof ansehen zu dürfen, weil er beauftragt ist, den Hof veräußern zu sollen. Wir fallen aus allen Wolken und schalten unseren Anwalt ein. Nach und nach kommt dabei heraus, dass sie den Hof statt für 450.000 Euro nun an uns für 700.000 Euro verkaufen wollen.
Es ist einfach nur lächerlich … Ich habe schon immer gesagt, dass die Gier der Menschheit alles zunichtemacht. Hier nun treten das Ehepaar aus W. den lebenden Beweis dafür an.

Wir sind nun seit einem Jahr handlungsunfähig, können für „unseren“ schönen Hof nichts mehr tun … wir wollen es auch nicht mehr. Schließlich werden wir hier nicht wohnen bleiben können. Wir wollen niemandem Miete in den Rachen stecken und schon gar nicht diesen Menschen, die ihr Wort nicht gehalten haben, nur weil sie profitgierig sind. Wir gehen heute davon aus, dass die nie an uns verkaufen wollten. Sie haben wahrscheinlich nur jemanden benötigt, der das Anwesen die ganzen Jahre pflegt, bis das Objekt ohne Vermögenssteuer und Co. teuer verkauft werden kann.

Uns tut das alles weh … schließlich sollte dieser Hof unsere Heimat werden, auf dem wir alt und vielleicht eines Tages auch in Ruhe sterben können.
Inzwischen hat der Verkehr vor „unserem“ Hof allerdings exorbitante Ausmaße angenommen. Man fühlt sich durchgehend, wie wenn man neben der Autobahn wohnen würde. Der Lärm ist unerträglich geworden. Auch die Einsatzfahrzeuge des Krankenhauses… es macht inzwischen nur noch Tatütata.

Seit einem Jahr regnet es hier gefühlt unaufhörlich. Der Hof hat dadurch sehr gelitten. Tun können wir nichts. Und der „Hofbesitzer“ tut auch nichts, obwohl wir ihn darum schriftlich mehrmals gebeten haben. Das Ehepaar aus W. stellt alles auf Durchzug. Einschreiben werden nicht abgeholt und kehren ungelesen zu uns zurück. Wir haben in der Scheune mittlerweile seit einem Jahr keinen Strom mehr, überall regnet es hinein, die Wände sind nass und Teile der Ställe sind bereits einsturzgefährdet. Es ist bitter, das mit ansehen zu müssen, insbesondere, weil so viel Herzblut von uns drin steckt.

Der Boden ist durch die Regenmassen inzwischen aufgeweicht, … wir kämpfen uns mit unseren schweren Sachen der Firma quasi ständig durch den Schlamm. Auch ein Spaziergang im Garten endet im Schlamm. Der Keller ist vollgelaufen – es läuft auch nicht mehr ab. Die Grundmauern der Scheune stehen seit dem Winter in permanenter Nässe. Wer weiß, wofür dieser ganze Ärger gut ist. Wir wollen mittlerweile nicht mehr länger hier wohnen bleiben.

Unsere Toilettenspülung ist kaputt gegangen und die „netten Hofbesitzer“ schalten weiterhin auf Durchzug. Sie tragen überall dazu bei, uns hier das Leben so schwer wie möglich zu machen. Was für ein menschliches Versagen – wir sind entsetzt und einfach nur massiv enttäuscht darüber. Geld verdirbt den Charakter, das hat meine Oma schon immer gesagt. Aber dass das mal so enden würde … daran hat kein Mensch im entferntesten gedacht.

Gottlob hat man als Mieter auch Rechte und die nutzen wir nun, indem wir unsere Privatsphäre schützen. Bilder vom Hof für den Verkauf können daher erst gemacht werden, wenn wir ausgezogen sind.

Unsere Anzahlung auf den Hof haben wir mit Hilfe des Anwaltes und mit einer Menge Druck zurück bekommen. S. hat uns gleich damit gedroht, dass sie noch viel gegenrechnen wird, wenn wir ausziehen. Wir fragen uns allerdings ernsthaft, was sie gegenrechnen möchte… Wir lassen sie in ihrem Glauben… wie viele andere, die mittlerweile abgedreht daher irren auch. Wir haben uns nie was zu Schulden kommen lassen. Die Miete ist immer bezahlt worden und auch so gab es nie etwas über uns zu meckern. S. ist schon immer speziell gewesen – peinlich halt, von oben herab … aber wir haben das nicht auf die Waagschale gelegt. Jedem das seine, manche brauchen das, um ihr Selbstwert zu stabilisieren. Belastend bleibt es trotzdem.

Wir haben in der Zeit, wo wir hier wohnen, viele Verpflichtungen (Schornsteinfeger, Holzfällarbeiten, Heckenschnitte, Heizung usw.) gleich übernommen, damit unsere Vermieter so wenig wie möglich mit dem Hof und dessen Verpflichtungen zu tun haben. Schließlich sind wir bis zur letzten Minuten davon ausgegangen, dass wir den Hof übernehmen werden.

Fakt ist und ich will auch mit diesem Kapitel endlich zum Ende kommen: Wir müssen nun zusehen, etwas Neues zu finden und das mit Sack und Pack, nämlich privat und mit Firma, Kühlhäusern und dem ganzen Drumherum. Das erzeugt unnötige Kosten, die wir nicht gebraucht hätten, wenn … aber lassen wir das „wenn“ auf sich beruhen. Bringt eh nichts mehr. Das alles passiert gerade für zwei Yuppies, den die Gier offensichtlich zu Kopf gestiegen ist, oder die zu jung sind, um zu begreifen, was sie mit ihrem Verhalten anrichten. Es ist erstaunlich, wie Menschen derart abdrehen und sozial so verwahrlosen können.

Wie es nun für uns weitergeht, das erfahrt ihr im nächsten Artikel.

Die neue Saison hat mittlerweile für uns begonnen. Zwei Veranstaltungen liegen bereits hinter uns. Wir laufen uns sozusagen für das Jahr 2024 warm. 🤪

Ja, zugegeben, wir sind seit Weihnachten erst einmal abgetaucht. Wir mussten alle Kräfte sammeln. Wir sind oft mit den Hunden unterwegs gewesen, längst fällige Entscheidungen sind von uns gefällt worden und der Urlaub an der Nordsee hat sein übriges dazu beigetragen, uns ausgiebig zu erholen und Kräfte zu sammeln.

Strand und das seichte Meer an einem ruhigen, sonnigen Tag im Januar.

Drei gestrandete Robben haben wir der Auffangstation gemeldet – so viele sind uns noch nie über den Weg gelaufen… beziehungsweise gerobbt 🤣. Aber sie müssen gemeldet werden, damit die Auffangstation sie abholt. Denn Hunde sind mit derartigen Begegnungen oft überfordert und beißen zu. Einige Robben sind auch noch zu jung, sie sind geschwächt und müssen in der Auffangstation noch gefüttert werden, damit sie stark genug für die Nordsee werden.

Robbe am Strand

Das Jahr 2023 ist sehr kräftezehrend für uns gewesen, denn an guten und eingespielten Mitarbeitern mangelte es und vieles lief einfach nicht rund. Neue Projekte und Veranstaltungen sind hinzugekommen und die Büroarbeit verlangte uns eine Menge ab.

Die politische und gesellschaftliche Situation … sie ist für unser aller Belastung noch zusätzlich verantwortlich.

Auch unsere Hofsituation hat uns auf Trapp gehalten. Unser Hof ist inzwischen für die Firma deutlich zu klein geworden. Die Wassermassen im letzten Jahr – gefühlt hörte es im Norden gar nicht mehr auf zu regnen – weichte die Böden massiv auf, der Strom im Lager ist bis heute unwiderruflich ausgefallen, viele Wände sind feucht, die viel zu kleinen Dachrinnen halten schon längst den Wassermassen nicht mehr stand … Summa sumarum müssen wir inzwischen erhebliche Einbußen hinnehmen, die sich deutlich auf unsere Firmengeschehen und unser Equipment auswirken. Wir können unser Equipment nicht mehr sicher stellen und trocken lagern, Rangieren und Laden sind durch die aufgeweichten Böden unmöglich geworden, alles leidet darunter und nichts ist wirklich noch planbar.

Vieles davon ist belastend gewesen, wir konnten nachts vor lauter Sorgen nicht mehr schlafen, … dazu dann die massive Arbeitsbelastung. Das Jahr 2023 ist durchaus erfolgreich gewesen, wir können uns daher nicht wirklich beklagen. Aber diese zermürbende seelische Belastung, sie ist dafür verantwortlich, dass unser Agieren gefühlt zähflüssig verlief, statt reibungslos.

Sehr positiv ist es, dass wir seit dem Weihnachtsmarkt einige fleißige und zuverlässige Mitarbeiter dazugewinnen konnten. Ein Träumchen, sage ich euch 😃.

Wir haben inzwischen Änderungen vollzogen, die unserer Firma und uns guttun werden. Wenn alles in trockenen Tüchern ist, berichten wir selbstverständlich davon. Uns sind wirklich unglaubliche Dinge passiert, das müssen wir euch einfach alles genauer erzählen, wenn es spruchreif geworden ist.

Es bleibt also erst einmal spannend 🙂 Bleibt weiterhin zuversichtlich und uns treu.

Euer sau-saugut-Team

So, wir machen es kurz und schmerzlos. Es 🌧️ hier seit Tagen… ach was rede ich, eigentlich seit Monaten…

Die Hunde wollen nicht vor die Tür, das Gelände steht unter Wasser, die Weser und umliegende Flüsse laufen über und ja, sogar das Zwischenahner Meer möchte sich, neben Ost- und Nordsee zur Mittelsee ausbreiten.

Mit anderen Worten, es ist ein lausiges Hundewetter hier und wir haben ✨Heiligabend.

Arnt verbringt seinen Heilig Abend auf der Autobahn 🛣️ und ich mache schon mal, neben Plätzchen backen, das Schlauchboot 🛶 startklar und kuschle solange mit meinen Hunden, bis Arnt heil zu Hause angekommen ist. 😆

Man gönnt sich zu Heilig Abend ja sonst nichts.

👉Versucht einfach mal nett miteinander umzugehen. Wenn Staaten es nicht schaffen, dann doch wenigstens wir: Frieden halten! 🕊️

Wir wünsche euch einen besinnlichen ✨Heilig Abend und frohe Festtage sowie … ach für den Rutsch lassen wir uns noch etwas Zeit. Jetzt wird erst einmal Weihnachten gefeiert. 🎄

Visuelle Weihnachtsgrüße von uns findet ihr auf Tiktok und Instagram. Schaut einmal vorbei, gibt uns einen Like und folgt uns. Wir freuen uns, euch begrüßen zu dürfen. 🫶