Kulinarisches im Gourmet-Restaurant Apicius

Veröffentlicht: 31. Dezember 2019 in Kulinarik
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Endlich liegt unsere anstrengende Saison hinter uns. Als Belohnung geht’s am zweiten Weihnachtstag in’s Apicius. Bei unserem letzten Besuch machten wir bereits den 2. Weihnachtsfeiertag fest. Wir wollen, anstatt unsinnige Weihnachtsgeschenke, unsere Saison damit ausklingen lassen und wenigstens ein wenig Weihnachten genießen.

Um 12:15 Uhr legen wir ab und lassen uns vom Restaurantleiter und Sommelier Marco Scheper zu unserem Tisch begleiten. Beeindruckend finde ich, dass Herr Scheper uns gleich mit Namen begrüßt. So oft waren wir ja noch nicht da, doch er weiß gleich, wer wir sind. Wir müssen herzlich lachen, als Herr Scheper uns anstatt „frohe Weihnachten“, „frohe Ostern“ wünscht.

Wir nehmen Platz und nun ist der Moment da, indem wir beide komplett loslassen und uns vom erstklassigen Service des Apicius führen lassen. Unsere kulinarische Reise durch die wunderbaren Speisen von Tim Extra beginnt. Tim Extra ist seit 2014 als Koch und kreativer Kopf für das Restaurant tätig. Seine klassische Küche mit modernen Akzenten überrascht uns auch dieses Mal wieder. Tim Extra hat seinen Michelin Stern ganz und gar verdient!

Und der Service im Apicius ist einfach nur außergewöhnlich, zuvorkommend und professionell. Wir können nur jedem raten, einfach los zu lassen, denn es wird an alles gedacht und noch viel mehr. Unsere Wünsche werden uns nicht nur einmal von den Lippen abgelesen.

Wir können jedem empfehlen, die begleitende Weinreise hinzu zu nehmen, denn mit dem passenden „Tropfen“ liegt Marco Scheper immer richtig.

Mit unserem Aperitif wird uns der „Aperos“ kredenzt. Er besteht aus einem Waldorfsalat, warme Pilzpralinen, Zwischenahner Räucheraal Cannelloni und einer Hühnerhautwaffel & Nordseekrabben mit XO Creme.

Danach erreicht uns die „Kleine Brotzeit“. Das Foccacia mit Rucola und Kartoffeln ist immer wieder ein Genuss – wir mögen das sehr. Dazu wird gereicht: Tomatenfrischkäse & Butter Café de Paris, Steinpilzcrostinis, Wildleberwurst und Salami & Pancetta vom Eiden Schwein.

Wenig später erreicht uns der Gruß aus der Küche. „Amuse Gueule“, bestehend aus Forellentatar, Kaviar von der Forelle und vom Saibling, verziert mit kuspriger Forellenhaut und einem lauwarmen Sud aus geräucherter Forelle mit Dillöl.

Danach erfolgt eine grandiose „Gänseleber & alter Madaira“. Eine Mousse aus Gänseleber und Trüffel mit Madeira glasiert. Terrine mit Gänseleber und Madeiragelee, Apfelchutney mit Ingwer, Feigencreme mit Rotwein, Brioche und geröstete Haselnüsse. Leider ist kein Bild davon entstanden… man schaut herüber und ich finde es eigentlich schrecklich, alles zu fotografieren. Ich mache das hauptsächlich für unsere Vivian, die selbst Köchin ist und in einem Zwei-Sterne-Restaurant ihre Ausbildung genoßen hat.

Die Kreation „Schottischer Lachs“, die muss einfach fotografiert werden. Lachs mit Rote Beete und Gewürzen gebeizt, Praline aus Sauerrahm, Imperial Kaviar, gebackene Rote Beete, eingelegter Rettich, Radicchio, Sud aus Rote Beete, Sellerie und Dillöl. Ein Genuss, das kann ich Ihnen/euch bestätigen! 😋

Danach der Gang „Steinbutt & Büsumer Krabben“. In Butter gebratenes Filet, pochierte Austern, Nordseekrabben, geflämmter Lardo, Petersiliencreme, eingelegte Perlzwiebeln, Beurre Blanc mit Austernwasser, Petersilienöl, Sauerkraut, geschmolzener Kalbskopf, knusprige Kartoffelwürfel & salzige Kräuter. Famooooos! 😋

Arnt fürchtet es – das „Kalbsbries“! Das wird uns nämlich als nächsten Gang serviert. Gebratenes und glasiertes Kalbsbries mit Trüffeljus, gehobelter Wintertrüffel, Hollandaise aus brauner Butter, Topinambur als Creme, Chip und lauwarmer Salat. Und Arnt behält nicht Recht… es ist wunderbar!

Als nächstes genießen wir die Trilogie „Nantaiser Ente“ bestehend aus Peking Enten-Tee, Shiitake Pilzen, Lauch & Entenleber.
Enten Bun mit 5 Spice & confiertem Keulenfleisch…


und Brust an der Karkasse gegart, Entenjus mit asiatischen Aromen, glasierte Enoki, Sesamcreme & Canneloni aus Spitzkohl.

Das „Pre-Dessert“ besteht aus Rumfrüchte und Vanillecreme, Mandeln und Hefe. Ich habe es ein wenig aufgestochen, damit man das Verborgene unter dem Schaum etwas besser wahrnehmen kann.

Der „Waldspaziergang“ ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern eine ausgesprochene Augenweide und künstlerische Darstellung. Hier zu sehen, die Creme aus Milchschokolade und Haselnuss, Preiselbeergel, Walnusscreme, Ganache mit Steinpilzpulver und der Steinpilz aus weißer Schokolade und Steinpilz, Apfelchutney, Schokoladenstreusel. Eine Wucht, oder nicht!?

Zum „Waldspaziergang“ gehörte auch das Glas apart: Fichtensprossencreme, Apfelsorbet, Haselnuss-Schaum und…

der Teller pro Tisch mit Trüffel aus Wacholder und Zartbitterschokolade.

Danach geht es weiter mit „Käse vom Wagen“. Käseselektion vom Maître Affineur Waltmann aus Erlangen. Auswahl hausgebackener Brote und Brötchen, Weintrauben und Chutneys: Birne & Salbei/weißer Pfeffer, Grapefruit & Vadouvan, Pflaume & Zimt/Sternanis. Diesen Wagen fotografiere ich nicht, denn wenn überhaupt, versuche ich das im Verborgenen festzuhalten. Es schauen in diesem Moment einfach zu viele zu uns herüber.

„Petits fours vom Wagen“ – wundervoll angerichtet und präsentiert! Die meisten Gäste sind bereits gegangen, als wir uns unsere Petits fours aus all den Köstlichkeiten aussuchen dürfen:
Mango-Kokospraline, Salzkaramelpraline, Kakaotrüffel, Baileyspraline, Haselnussmakronen, Lebkuchen, Nougatpraline, Mutzen, Tiramisu im Blumentopf, Kipferl, Nusscupcakes, Zimtmarshmallows, Schaumküsse mit Cassis, Eis im Hörnchen, Glühweinespuma, Törtchen, Madeleines, Cannelés, Nussecken, Stollen, Liebesapfel, Extra’s Eierlikör.

Uns fällt die Auswahl sehr schwer, am liebsten würden wir von allem ein wenig gekostet.

Ich würde die Salzkaramelpraline gerne noch probieren und… hach eigentlich alles 😉

Kurz und bündig zusammengefasst, die kulinarische Zeitreise war wieder grandios! Von 12:15 Uhr bis kurz nach 18:00 Uhr zu essen und zu genießen, ohne eine Sekunde das Gefühl zu haben, warten zu müssen, das obliegt der hohen Kunst des Serviceteams vom Apicius. Kulinarisch so exzellent verwöhnt zu werden, das haben wir der hervorragenden Kochkunst unter der Leitung von Tim Extra und seinem Team zu verdanken. Die Portionen waren groß genug, um die Einzelaromen deutlich zu spüren und herauszuschmecken und um sich bei den vielen Gängen nicht übersättigt zu fühlen. Für uns war das eine gelungene kulinarische Zeitreise in einem wunderbaren Ambiente.

Herzlichen Dank an alle, für diesen wunderbaren Abend! Wir kommen wieder, keine Frage.

Übrigens haben wir unseren Wagen stehen lassen und sind mit dem Taxi nach Hause gefahren. Am nächsten Tag dann die Überraschung. Auf unserer Ladefläche vier hübsch eingepackte Gläser. Wir wissen bis heute nicht, wer uns die da hingezaubert hat.

Wir vermuten, dass Spielbankbesucher damit beschenkt worden sind und sie die Gläser bei uns kurzerhand auf der Ladefläche „entsorgt“ haben. Die Spielbank befindet sich gleich neben dem Apicius. Wir haben Glück, denn wir werden erst fündig, als wir zu Hause angekommen. 😁 Alle Gläser sind heil geblieben und haben die Fahrt, auf der Ladefläche herumkullernd, gut überstanden.

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